1,3 Milliarden Euro für nicht genutzten, grünen Strom – und wer bezahlt das?

Grüner Strom im Wert von 1,3 Milliarden musste 2020 abgeregelt und trotzdem bezahlt werden, so der Spiegel in einem aktuellen Bericht. Das ist nichts Neues. Schon seit vielen Jahren erzeugen vor allen im Norden der Republik Windkraftanlagen an manchen Tagen so viel Strom, dass dieser nicht mehr über die Übertragungsnetze in den Süden oder zu den Nachbarländern transportiert werden kann. Die Windkraftanlagen werden abgeschaltet, die verloren gegangen Einnahmen müssen trotzdem vergütet werden. Und wer bezahlt diese 1,3 Milliarden? Das ist ein Teil des Netzentgeltes von derzeit etwa 7,5 ct/kWh , das jeder von uns  (wer denn sonst?) über seine Stromrechnung bezahlt.

Die klassische Antwort auf dieses Dilemma: wir müssen die Übertragungsnetze ausbauen. Aber niemand will eine Hochspannungsleitung in seiner Gegend – also bezahlen wir weiter. Viel einfacher wäre es, diesen zeitweise überschüssigen Strom vor Ort in Wasserstoff umzuwandeln und damit Autos, LKW und Busse zu betreiben. Und warum hat das bislang niemand gemacht? Die Technologien dafür gibt es schon lange. Diese Frage muss der Wirtschaftsminister beantworten.

Mit den 1,3 Milliarden könnte man z.B. 1.000 Wasserstofftanksellen errichten – jedes Jahr.

Übrigens hat Deutschland letztes Jahr netto 25 TWh Strom für 3,7 Cent/kWh an die Nachbarn exportiert. Damit könnte man auch 50.000 Stadtbusse das ganz Jahr über und super billig mit Wasserstoff versorgen. Und wir, die Stromkunden könnten noch von den niedrigeren Netzentgelten profitieren – so schön könnte die Welt sein!

Photo by Sara Kurfeß on Unsplash

 

 

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