Auch die Busse für den Verkehr sollen sauberer werden.
Die Anzahl der Wasserstoffbusse inn Deutschland steigerte sich gegenüber dem Vorjahr von 47 auf 158 – in ganz Europa gibt es 310 solcher Busse. Die drei Hersteller Caetano (Portugal), Solaris (Polen) und Wrightbus (Nordirland) können im laufenden Jahr bereits einen Auftragsbestand von über 100 Brennstoffzellen-Bussen vorweisen. Viele haben erkannt, dass es auf lange Betriebszeiten und angemessene Leistungen ankommt – und dort stoßen Batterie-Busse schnell an ihre Grenzen.
Dies gilt gerade auch für Reisebusse, die bisher nicht so sehr im Fokus standen. Leider scheinen auch hier die deutschen Hersteller wieder zu spät auf diesen Zug respektive Bus aufzuspringen: Daimler bietet derzeit noch keinen Brennstoffzellen-Bus für den Stadtverkehr an, ist aber gerade dabei den neuen Antrieb mit der Toyota-Brennstoffzelle aus dem Mirai zu qualifizieren. Reisebus stehen bislang noch nicht im Fokus der deutschen Hersteller, abgesehen von dem Forschungsprojekt von Freudenberg gemeinsam mit ZF und Flixbus.
Darüber dürften sich wieder einmal die Chinesen freuen: Auf der IAA Transportation stellte die Firma Sinosynergy den ersten FCEV-Reisebus vor, der auf den Namen „Hydrogen Fuel Cell Journey Coach“ hört und entsprechend den EU-Normen für den europäischen Markt entwickelt wurde. Seine Reichweite beträgt 600 Kilometer. Vorder- und Hinterachse sowie das Automatikgetriebe stammen im Übrigen von der ZF in Friedrichshafen. Laut Firmenangaben legten bisher 5000 Fahrzeuge mit dieser Brennstoffzellen-Antrieben weltweit über 200 Millionen Kilometer in ca. 40 Städten zurück.
Noch keine klaren Angaben gibt es bisher zum Preis für die Fahrzeuge, die ab dem nächsten Jahr in Serie produziert werden. Er soll aber unter € 500.000 Euro bei der Grundausstattung liegen. Interessant in diesem Zusammenhang: Aus Köln, wo 108 neue H2-Busse für den ÖPNV in Auftrag gegeben wurden, hört man, dass der Bund hierfür eine Förderzusage vom über 33,8 Millionen gemacht hat. Das entspricht immer fast 313.000 Euro Zuschuss pro Bus. Bleibt also abzuwarten, was dies für Reisebusse bedeutet – und in welches Land dann der Kaufpreis überwiesen wird.
Foto: h2Mobility