Der heutige Blogbeitrag, basierend auf einem aktuellen Bericht aus Elektroauto-News, soll nicht unseren Beitrag zu Deutschlands beliebtesten E-Auto von vor zwei Wochen ergänzen.
Diesmal geht es um die typische Sprache von Journalisten und Marketing-Spezialisten, wie man schon am Wort „performant“ in der Überschrift erkennen kann. Einer der vielen aus dem Englischen übernommenen und immer beliebteren Adjektive. Hier dachte sich der Autor wohl, dass „performant“ mehr Eindruck hinterläßt als „leistungsfähig“.
Die Sprache sagt sehr viel über den Zustand unserer Gesellschaft aus.
„Jetzt wird der Stachel des Skorpions gespitzt“ ……. „um einiges sportlicher“ ……„beschleunigt damit noch bissiger als die bekannt sportlichen Abarth-Versionen“, das sind die provokanten, aber auch altbekannten Sprüche um Leser und potentiellen Käufer für das angepriesene Fahrzeug zu begeistern.
Abbarth war in den 1970er Jahren bekannt für die laut röhrenden, wilden und kleinen Flitzer auf vielen, regionalen Autorennen. Die Fan-Gemeinde war groß. Aber: Passt das noch in die heutige Zeit? E-Mobilität steht eigentlich für emissionsfrei und nachhaltig.
Auch die Diskussion um die technischen Daten scheint in der heutigen Welt fehl am Platz zu sein: „Aus dem Stand geht es in sieben Sekunden auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 160 km/h“. Wer will schon so schnell beschleunigen, wenn die nächste Ampel sowieso auf Rot steht? Warum liegt die Höchstgeschwindigkeit nur bei 160? Auch bei „nur“ 160 ist die Batterie schneller leer, als sich der Sportpilot das wohl vorstellen kann – da macht es wirklich wenig Sinn, das Auto auf hohe Geschwindigkeiten auszulegen, die zudem nur noch auf deutschen Autobahnen erlaubt sind.
Hoch interessant ist die, jetzt negative Erkenntnis des Fachjournalisten: „… der Abarth 500e mit einer maximalen Ladegeschwindigkeit von gerade einmal 85 Kilowatt (ist) eine müde Vorstellung für ein Fahrzeug des Jahres 2023„. Mit einer einfachen Überlegung hätte er abschätzen können, dass es mit 85 KW Ladeleistung etwa 17 Minuten dauert, um einen 42 kWh Akku von 20% auf 80% Ladezustand (das sind die typischen Werte für Schnellladen) zu katapultieren. Wenn es noch schneller gehen sollte, dann wird es nichts mit dem obligatorischen Cappuccino zum italienischen Auto!
Acid Green oder Poison Blue sind die angeboten Farbvarianten für das Fahrzeug. Die Farbe ist natürlich Geschmacksache. Ich persönlich finde, dass ein bisschen mehr Farbe auf unseren Straßen eine willkommene Abwechslung wäre. Die heutige Farbpalette ist an Tristesse kaum noch zu überbieten, und streng physikalisch gesehen sind weiß und schwarz gar keine Farben.
Da hatte es Henry Ford 1908 seinen Kunden leicht gemacht: Du kannst das Auto in jeder Farbe haben, solange es sich um Schwarz handelt.
Was sind denn die Attribute der jungen Generation, die sie sich für ihr Traumauto wünschen? Wir freuen uns auf viele Rückmeldungen dazu.
Zu guter Letzt: was wünschten sich die Reisenden vor 150 Jahren: schnellere Pferde!
Foto: Fiat