Auf dem Blauen Sofa: Prof. Werner Tillmetz im Gespräch mit Bettina Gräfin Bernadotte

Tillmetz: Wir haben die Freude, die Präsidentin der Nobelpreisträgertagung hier bei uns auf dem „Blauen Sofa“ zu haben, ganz herzlichen Dank für Ihre Zeit, Bettina Gräfin Bernadotte.
Wir sind in einer wunderschönen Gegend in Lindau. Sie sind auf der Insel Mainau zu Hause. Viele Touristen kommen nach Lindau und auf die Mainau. Wir haben hier eine tolle Hightechwirtschaft, eine großartige Landwirtschaft.  Tourismus, Gütertransport, Transport von Obst, alles hängt mit Mobilität und Verkehr zusammen. Heute ist Mobilität noch zum großen Teil fossil. Wir sind derzeit mitten im Umbruch, wollen hin zur Grünen Mobilität.
Wie schätzen Sie die Situation ein? Den Mobilitätswandel, den Energiewandel der gerade passiert?

Gräfin Bernadotte: Bei uns ist die Mobilität ein wichtiges Thema. Gerade der Tourismus hat sehr viel mit Mobilität zu tun. Für uns hat das viele Aspekte. Wenn ich an die Gäste denke, die zu uns anreisen. Da geben wir Möglichkeiten, wie eine verbesserte Anbindung an den ÖPNV, Kombitickets mit Anreizen zu versehen. Dann haben wir auf der Insel Angebote an die Gäste. Beispielsweise saisonale Gerichte, die wir bei regionalen Partner einkaufen. Das reduziert die gefahrenen Kilometer. Für unsere Mitarbeiter gibt es vermehrt digitale Möglichkeiten. Darüber hinaus haben unsere Mitarbeiter die Möglichkeit, Jobfahrräder zu leasen und so emissionsfrei auf die Mainau radeln zu können.

Tillmetz: Das ist sehr spannend. Was ich toll finde ist, dass Sie bei regionalen Partnern einkaufen.
Ein Thema, das gerne verdrängt wird, ein Thema, welches auch nicht in den Bilanzen auftaucht. Tomaten aus Italien, die mit dem LKW transportiert werden, Weine, die aus Südafrika kommen…. Durch Umdenken kann man CO2 reduzieren.
Nochmal zurück zur emissionsfreien Mobilität auf dem Wasser, der Straße, mit dem LKW usw. Gibt es hier konkrete Themen, die Sie gerade angehen, um Elektromobilität oder Wasserstoffmobilität anzuschieben?

Gräfin Bernadotte: Ja, wir haben, was beispielsweise unseren Fuhrpark angeht, sehr viel gemacht. Unsere Flotte haben wir in den letzten 20 Jahren schlichtweg halbiert von über 50 Fahrzeugen auf 25. In unserer Flotte haben wir mehrere Elektrofahrzeuge, auch Erdgasfahrzeuge mit reduzierter Emission. So intelligent, dass wir die Mobilitätsanforderungen leisten können. So dass alles, was auf der Insel oder der näheren Region gefahren werden muss, mit Reichweite e-mobilität gefahren werden kann. Auf dem Wasser ist es sehr spannend. Wir dürfen ja in naher Zukunft ein E-Schiff kaufen, die „MS Artemis“ ….

Tillmetz: Die „MS Artemis“ hatte ja gerade erst Stapellauf……

Gräfin Bernadotte: Da freuen wir uns sehr darauf.

Tillmetz: Sie ganz persönlich. Wie sind Sie mobil?

Gräfin Bernadotte: Ich bin meistens mit dem Fahrrad mobil. Ich fahre ein e-Bike, wir haben tatsächlich deshalb ein Fahrzeug weniger im Fuhrpark. Ansonsten habe ich ein Gasfahrzeug, weil ich auch der Meinung war, es fährt noch und ich werde es aus Nachhaltigkeit so lange fahren, wie möglich. Sicher ist, danach werden wir ein Fahrzeug mit anderer Antriebstechnik kaufen.

Tillmetz: Eine letzte Frage. Haben Sie einen persönlichen Wunsch an uns, h2connect oder die Nobelpreisträgertagung? Was könnten wir mehr machen?

Gräfin Bernadotte: Ich glaube, was man immer tun sollte, ist, die Menschen immer wieder zu informieren welche Möglichkeiten der Mobilität es gibt. Es ist wichtig, Menschen die aus verschiedenen Bereichen, welche die Mobilität betreffen, zusammen kommen: Menschen, die mobil sein wollen, die Mobilität entwickeln, hochskalieren, produzieren. Es ist auch wichtig, Netzwerke weiter zu etablieren und weiter zu entwickeln. Und da kann man sich, denke ich, immer wieder austauschen und es kann der Eine vom Anderen lernen.

Tillmetz: Sie sind ein richtiges Vorbild, es wäre schön, wenn es viele Nachahmer gäbe, die so agieren, wie Sie.

Vielen Dank für das Gespräch.

Foto: h2connect.eco

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