Der Bayerische Rundfunk hat gerade einen Bericht mit einer schön gestalteten interaktiven Übersicht veröffentlicht, in der jeder für seinen Wohnort nachschauen kann, was bei ihm zu Hause passieren wird.
Demnach wird in Bayern im Jahresmittel ungefähr gleich viel Regen herunterkommen wie heute, aber mehr im Winter und immer weniger in den Sommermonaten. Die Temperatur wird überall weiter ansteigen. Das bedeutet, dass die Apfelblüte am Bodensee immer früher stattfinden wird. Das Risiko für nächtliche Frostschäden, wie schon 2017 erlebt, als 65 Prozent der Ernte ausgefallen sind, steigt dadurch deutlich an. Und die vereinzelten Starkregen-Ereignisse werden immer intensiver und erhöhen das Hochwasserrisiko.
Mehrere Szenarien haben die Wissenschaftler durchgerechnet. Es ist aber leider nicht zu erwarten, dass die milden Szenarien eintreten werden. Abhängig von unserem Verhalten wird es für uns schlimmer oder sehr schlimm werden. In Bayern wird man zwar noch leben können, aber im Rest der Welt wird es katastrophal und führt zu großen Flüchtlingsströmen. Wer sich tiefer in dieses Thema einlesen möchte kann sich im Synthesebericht des IPCC die kompletten Informationen und Handlungsempfehlungen für die Welt im Detail zu Gemüte führen.
Es ist wirklich grosse Eile geboten und endlich aufzuhören zu diskutieren und zu streiten und schneller ins Tun zu kommen. Aktuell werden gerade die Politiker mit Hasstiraden beschimpft, die das Rückgrat haben, um die gesetzlichen Leitplanken auf die für alle sinnvollen Ziele zuzuschneiden. Erstaunlicherweise schimpfen auch diejenigen Politiker besonders laut, die in dieser Sache jahrelang durch Ignoranz, Untätigkeit und Feigheit aufgefallen sind.
Wenn jemand über die heutige Eile unzufrieden ist sollte er seinen Unmut an jene Politiker adressieren, die das Problem in den vergangenen zwei Jahrzehnten immer weiter vergrößert haben.
Zum Glück sind in Bayern bald wieder Landtagswahlen.
Eine sehr gute Zeit, um sich im wahren Leben mit den Verantwortlichen der heutigen Krise auseinanderzusetzen und sie endlich abzuwählen anstatt sich von Populisten dazu verleiten zu lassen, um in den sozialen Netzwerken sinnlos über die Gestalter einer hilfreichen und fortschrittlichen Politik zu stänkern.
Titelbild: Tom Strecker @ unsplash.com
Sehr geehrter Herr Binder,
ich glaube nicht, dass die Wähler sich mit den Fehlentscheidungen der Politik auseinandersetzen. Es gibt auch sog. Fachleute, denen ist es „ziemlich egal“ wie Politik funktioniert, hauptsächlich sie informieren, und dann noch oftmals falsch, leider. Die „Korrektur der Korrektur“ wird Niemanden mehr interessieren, deshalb auch die Politikverdrossenheit. Wenn dann nicht nur die Länder, dann der Bund und zuallererst Brüssel, also unsere EU-Vertreter und -Verwaltung mangelhafte, nicht haltbare und unvollständige Vorschläge ausarbeiten, dann ist letztlich eine „planlose Planwirtschaft“ das Ergebnis. Technologieoffen heißt nun das Zauberwort, ….und ich hoffe, die dafür verantwortlichen Vordenker und Entscheider kapieren diese Formulierung.