Wieder einmal wird das als Traumland bekannte Kalifornien von einer massiven Hitzewelle bedroht. Zu den klassischen Stromfressern Klimaanlagen kommen jetzt auch noch die Elektroautos dazu, die den Stromversorgern den Schweiß auf die Stirn treiben: Wie können wir einen großflächigen Stromausfall verhindern?
Nach einem Bericht des Magazins Green Car Congress ruft der Chef des „California Independent System Operator“ zu massiven Stromeinsparungen aufgrund der extremen Bedingungen auf:
„Because of the increasingly extreme conditons, we will need significant additional consumer demand reductions during the hours of 4 p.m. to 10 p.m. on Monday and access to all the emergency tools that the state and utilities have established for an extreme event like this one“
Was ist passiert?
Die extrem hohen Temperaturen im bevölkerungsreichen Kalifornien führen dazu, dass die Klimaanlagen in den Häusern auf Hochtouren laufen. Gerade in den Abendstunden ist es am heissesten, und die Bewohner kommen von der Arbeit in ihren meist klimatisierten Büros nach Hause. Jetzt freuen sie sich auf den Abend bei einem kühlen Bier – in ihrem ebenfalls klimatisierten Haus.
Inzwischen gibt es aber in der Heimat von Tesla mehr als eine Million E-Fahrzeuge, die am Feierabend zusätzlich an die Steckdose gehängt werden. Dazu kommt meist noch der elektrische Grill für die Steaks zum Abendessen. Wenn jetzt noch in der Nähe einer der vielen Waldbrände ausbricht und dabei wichtige Stromleitungen zerstört, dann ist es nicht mehr weit bis zum Blackout.
Kaliforniens knapp 40 Millionen Einwohner haben fast 18 Millionen PKW, die künftig alle elektrisch werden sollen (zum Vergleich: in Deutschland kommen 48 Millionen PKW auf 83 Millionen Einwohner). Auch dort werden Verbrenner bald verboten. Was passiert, wenn die dann alle am Abend geladen werden?
Schon zu Beginn der E-Mobilitäts-Zeit vor mehr als 10 Jahren hatten viele Wissenschaftler auf das Problem des gleichzeitigen Ladens am Feierabend hingewiesen und deshalb die Einführung einer intelligenten Stromversorgung (smart grid) gefordert. Eigentlich kein Problem für sogenannte High Tech Länder wie Kalifornien oder Deutschland.
Doch was ist in den 10 Jahren passiert?
Nichts!
Ein anderes Phänomen bei den immer häufiger werdenden Berichten zu solchen Klimakatastrophen fällt mir auf: Es wird nie auf die Ursache für diese Katastrophen hingewiesen – nämlich den Klimawandel, den die Bürger dieser Industrienationen selbst verursacht haben.
Dazu passt die ausführliche ARD-Reportage zur Dürre in Deutschland: In dem 45-minütigen Beitrag gab es keinen einzigen Hinweis, wer für die Dürre eigentlich verantwortlich ist!
Was ist los mit unseren Journalisten, die doch so gerne investigativ unterwegs sind?
Bild: Uta Weik
Wirklich sehr interessante und glaubwürdige Informationen! Die gewünscht steigende hohe Zahl an E-Autos auch bei uns wird dann u.a. auch zusätzliche Investitionen für Strassenausbau erfordern. Dessen Finanzierung geht dann weiterhin zulasten der dringend nötigen Modernisierung und Ausbaus eines modernen und klimafreundlichen öffentlichen Verkehrs. Der Autoindustrie gefällt das.