In Teil 1 hatten wir gelernt, dass es keine so gute Idee ist, den Strom für eine Dunkelflaute aus Akkus zu holen. Das wird sich auch mit dem weiteren und sehr intensiven Ausbau der Stromerzeugung aus Sonne und Wind kaum ändern.
Was machen wir dann, wenn wir nicht im Dunkeln sitzen wollen?
Könnten wir nicht Biogas-Anlagen oder Wasserkraft ausbauen?
Wie der Blick auf die Grafik zeigt (grüne und blaue Flächen), spielen beide Technologien heute nur eine begrenzte Rolle für die deutsche Stromversorgung. Zusammen liefern sie rund 10 Prozent unseres heutigen Strombedarfs. Deren Ausbau ist auch nur sehr begrenzt möglich, da die meisten dafür geeigneten Flüsse in Deutschland schon Wasserkraftwerke haben. Auch die Biomasse für Biogasanlagen lässt sich nicht beliebig erhöhen.
Dann bauen wir eben Atomkraftwerke – das wollen ja viele Politiker. Oder?
Um die notwendige Leistung von bis zu 55.000 Megawatt bereitzustellen, bräuchten wir etwa 35 moderne Atomkraftwerke, die unbezahlbar teuer sind und frühestens in 15 Jahren fertig gestellt wären. Das Hauptproblem ist, dass wir dann die Atomkraftwerke ständig wieder abschalten oder massiv in der Leistung reduzieren müssten, wenn wieder Wind weht oder die Sonne scheint. Das ist aber technisch kaum machbar.
Was machen wird dann?
Unser heutiges Erdgasnetz auf grünen Wasserstoff umrüsten und mit diesem in Gaskraftwerken den notwendigen Strom erzeugen. Genau das ist der Plan der Regierung und der Gasnetzbetreiber. Der Wasserstoff wird regional aus überschüssigem Strom erzeugt und aus sehr sonnen- und windreichen Regionen importiert.
Der Aufbau der gesamten Wasserstoff-Infrastruktur ist damit eine fundamentale Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende.
Bild: Petra Boeger – KI generiert
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