Die Strompreise sind seit 2021 im Großhandel deutlich gesunken – warum nicht beim Verbraucher?

Wie kann das sein? Sprechen doch gerade viele Politiker, Verbände und Medien täglich von den viel zu hohen Strompreisen. Dann kommt jemand und analysiert die Fakten, die etwas ganz anderes aussagen: Die Preise sind heute um 17 Prozent niedriger als im Jahr 2021, in dem Jahr, als noch sechs Atomkraftwerke am Netz waren. Nachdem die  Ampelkoalition an allem Schuld ist, dann müssten sie dann auch für die gesunkenen Strompreise verantwortlich sein – oder?

Der Bericht des IWR zeigt sehr schön die Fakten dazu auf:

Vor dem Überfall auf die Ukraine hatte Russland die Gasspeicher nicht mehr gefüllt. Die niedrigen Lagerbestände ließen die Strompreise steigen, da der Strom immer dann aus Erdgas erzeugt werden muss, wenn es zu wenig Strom aus Wind und Sonne gibt und der Bedarf an Strom hoch ist.

Mit dem Krieg und dem Lieferstopp an Erdgas explodierten dann die Preise. Warum eigentlich? Bei der Verknappung eines Produktes haben die Händler die idealen Voraussetzung für hohe Preise und große Gewinne. Dann kam noch ein erhöhter Strombedarf durch den Ausfall vieler Atomkraftwerke in Frankreich dazu.

Das sind die Fakten und nicht all das was wir von Politikern jeden Tag hören oder uns viele Medien vermitteln.

Aber warum zahlen wir dann immer noch so viel für den Strom?

Insgesamt setzt sich der Strompreis beim Verbraucher aus sehr vielen Einzelteilen zusammen. Hier nur ein einfaches Beispiel:
Wenn im Jahr 2024 der durchschnittliche Strompreis im Großhandel  bei 7,95 Cent/kWh (Cent pro Kilowattstunde) lag und unser lokaler Energieversorger 18,10 Cent/kWh für den Strom bekommt (siehe Titelbild), dann resultiert daraus eine sehr hohe Bruttomarge für ein reines Handels- und Verwaltungsgeschäft – toll für die Energieversorger! Dann kommen noch die vielen Steuern und Konzessionsabgaben, über die sich der Staat und die Kommunen freuen. Großkunden zahlen natürlich weniger für den Strom. Viele Politiker versprechen aktuell den Unternehmern niedrigere Strompreise. Lassen wir uns überraschen, wie sie das umsetzen wollen – vermutlich zahlen die privaten Stromkunden die Zeche.

Im Europäischen Vergleich hat Deutschland beim Strompreis den ersten Platz erreicht

So kostet der Strom den Verbraucher in Österreich nur 27 Cent/kWh und das bei einem sehr ähnlichen Strommix., sprich Erzeugungskosten. Warum eigentlich?

Titelbild : Zusammensetzung Strompreis Quelle Bundesnetzagentur 

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