Ich möchten Ihnen empfehlen, das Interview der NZZ mit dem Energie-Analytiker und Pulitzer Preisträger Daniel Yergin genau zu lesen. Es ist erfrischend, endlich wieder einmal eine kluge Einschätzung zum Fortgang der Defossilisierung lesen zu dürfen.
Bislang hören wir überall viele laute und polarisierende Argumente und Streit darüber, wie die Entwicklung weiter geht, dabei meist aber nur ein Detailproblem beleuchtend. Sehr nüchtern und sachlich beschreibt Yergin, wie schwierig es in der Realität ist, das komplette vorhandene Energiesystem umzubauen, besonders auch im geopolitischen Zusammenhang. Yergin bringt alle Facetten unserer neuen Aufgaben zur Bewältigung der Energiewende in Verbindung und zeichnet daraus für uns sehr geschickt das große Bild.
Selbst wenn wir jetzt endlich im großen Maßstab mit der Energiewende anfangen würden, reichen die verbleibenden Jahre bis 2050 leider nicht mehr aus. Basierend auf seiner Erfahrung geht Yergin davon aus, dass wir, anders als in den vielen optimistischen Modellen beschrieben, sicherlich noch gut fünfzig Jahre damit beschäftigt sein werden.
Kurz gefasst: jetzt bitte alle zusammen mit Höchstgeschwindigkeit ins Tun kommen!
Titelbild: Gustavo Quepón @ unsplash.com