Während sich viele europäische Dogmatiker noch eine radikale „180 Grad Energiewende“ wünschen, wird es in Wirklichkeit einen allmählichen aber kraftvollen Umstieg auf klimaneutrale und carbonnegative Energieträger geben.
Dem heute üblichen Kraftstoff Benzin wird schon seit längerer Zeit Äthanol beigemischt, um den CO2 Ausstoß zu reduzieren. Deshalb sehen Sie an der Tankstelle die Bezeichnung E5 oder E10 (auf Englisch für „Ethanol“, der im Wein enthaltene C2 Bruder von Methanol, welcher ein C1 Alkohol ist, und den man besser nicht trinken sollte). Dies bedeutet, dass ein entsprechender Prozentsatz von heute noch biogenem Äthanol beigemischt wird.
Dieser Anteil kann bei Benzin auf ungefähr 20 Prozent erhöht werden, ohne irgendwelche Anpassungen am Verbrennungsmotor machen zu müssen. Verwendet man klimaneutrale synthetische Kraftstoffe oder sogar carbon-negatives aFuel, erreicht man durch die Beimischung schon heute eine relevante Absenkung des CO2 Ausstosses von bis zu 35 Prozent für alle Fahrzeuge im weltweiten Bestand.
Das gleiche planen die Fluggesellschaften, die ab 2025 dem Kerosin Sustainable Aviation Fuel (SAF) beimischen werden (welches z.B über den Prozess „eMethanol zu Jetfuel“ hergestellt wird) und sukzessive von 2 Prozent klimaneutraler SAF Beimischung in 2025 auf 100 Prozent gehen wird.
Wichtig bleibt es, dass in Zukunft kein Kraftstoff mehr aus Palmöl oder Soja erzeugt wird, das in grossen Mengen nur durch eine weitere Abholzung unserer lebenswichtigen Urwälder erzeugt werden kann. Besser geschieht das durch synthetisches eMethanol, welches aus Luft und Sonnenlicht in den Wüsten unserer Erde entsteht.
Man kann also tatsächlich, wenn man erst mal diesen Effekt verstanden hat, augenblicklich den CO2 Ausstoss der weltweiten Bestandsflotte um ein ganzes Drittel senken. Unsere weltweite Flotte von über einer Milliarde Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ist deshalb heute schon „a35ready“, d.h. die meisten Motoren lassen sich ohne jegliche technische Änderung schon heute mit a35 Kraftstoff betanken.
Wir müssen einfach nur ins Handeln kommen und schnell sehr viele aMethanol Fabriken aufbauen. Die Firma OBRIST am Bodensee verwirklicht deshalb zusammen mit dem Konsortium DSE Green Technologies erste Großfabriken in vier verschiedenen Ländern, um diesen Gedanken Wirklichkeit werden zu lassen.
Titelbild: Oldtimer Fahrzeuge „a35ready“ von Radu Covcaliuc @ unsplash.com