Bahnstrecke Augsburg-Füssen: Bald fährt dort ein Wasserstoffzug
So lautete die Überschrift zu unserem Blogbeitrag, den wir am 25.März 2022 (!) veröffentlicht hatten. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 nahm dann der neue Wasserstoffzug, der Siemens Mireo Plus H mit dem Namen „Freistaat Bayern“ tatsächlich seinen Dienst auf – und das mit Hightech aus Bayern.
Die angesprochene Strecke gehörte zuvor noch zu den 50 Prozent bayerischer Bahnstrecken, deren Loks nach wie vor mit Diesel betrieben werden. Damit soll aber bis 2040 Schluss sein, und so wird auch jetzt wieder lautstark der „massive Ausbau“ der Elektrifizierung gefordert – offenbar ohne Berücksichtigung der bekannten Hemmnisse, die sowohl die Finanzierung als auch die übliche Dauer solcher besonders anspruchsvollen Projekte anbelangt. Und anscheinend auch ohne Beachtung (oder Kenntnis?) der sensiblen Landschaft des Allgäus mit seinen großen Höhenunterschieden, wo die erforderlichen Oberleitungen und die jahrelange Bauphase gewiss von vielen Touristen als derber Eingriff in das viel bewunderte Landschaftsbild empfunden würden.

Dazu muss man wissen: Moderne Wasserstoffzüge sind überaus umweltfreundlich, schaffen locker 1000 Kilometer, sind schnell betankt (bisher in Augsburg) und haben ein lange Lebensdauer.
Doch jetzt hat man eine Studie erstellen lassen, und die aktuelle Gutachter-Empfehlung lautet ohne weitere Begründung:
„Der Einsatz von Wasserstoff-Zügen (Brennstoffzelle) wird nicht weiter verfolgt“
Da stellen sich natürlich Fragen: Was sind die Gründe, dann wohl auch auf der Strecke nach Füssen auf den Wasserstoffzug zu verzichten? Wo kommt in Zukunft der grüne Strom für die E-Loks her? Denn beispielsweise in Wochen wie derzeit werden Sonne und Wind bestimmt nicht annähernd so viel Strom liefern, wie benötigt. Wird man dann dem jetzt abgeschalteten Kohlekraftwerk nachtrauern? Gibt es Vorstellungen über die dann gewiss sehr hohen Strompreise, um die E-Loks auf die Strecke zu bringen?
Vielleicht wird es Zeit, dass sich der legendäre „Münchner im Himmel„, der Heilige Aloisius, noch rechtzeitig zu Wort meldet und den Verantwortlichen in der Staatskanzlei endlich seinen „göttlichen Ratschlag“ übergibt…
Bild: Uta Weik
Foto: Alstom