Immer mehr Anleger wollen auch mit Ihrem Kapitaleinsatz den ökologischen und sozialen Fußabdruck von Gesellschaft und Wirtschaft verringern
Von Kurt Göppel
Wofür stehen die Begriffe Environmental, Social und Governance (ESG)?
Environmental
- Investitionen in erneuerbare Energien
- effizienter Umgang mit Energie und Rohstoffen
- umweltfreundliche Produktion
- geringe Emissionen in Luft und Wasser
Social
Eine Bewertung von Investments anhand sozialer und gesellschaftlicher Aspekte:
- Einhaltung zentraler Arbeitsrechte
- Hohe Standards bei Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
- Faire Bedingungen am Arbeitsplatz, angemessene Entlohnung sowie Aus- und Weiterbildungschancen
- Versammlung-und Gewerkschaftsfreiheit
- Durchsetzung von Nachhaltigkeitsstandards bei Zulieferern
Governance
Bewertung von Investments nach Art der Unternehmensführung
- Transparente Maßnahmen zur Verhinderung von Korruption und Bestechung
- Verankerung des Nachhaltigkeitsmanagements auf Vorstands- und Aufsichtsratsebene
- Verknüpfung der Vorstandsvergütung mit dem Erreichen von Nachhaltigkeitszielen
- Der Umgang im Allgemeinen
ESG in der Praxis- Funktioniert es und wie?
Nachhaltigkeit und Rendite – das muss oder sollte kein Widerspruch sein. Durchschnittlich schneiden ESG-Portfolios in Sachen Rendite nicht schlechter ab als herkömmliche Produkte. Oftmals sind sie sogar besser. Gründe hierfür: So partizipieren nachhaltige Investments vom gesellschaftlichen Bewusstseinswandel hin zu mehr globaler Verantwortung und Klimaschutz. Aufgrund ihrer Ausrichtung haben nachhaltige Kapitalanlagen seltener systemische Risiken oder Reputationsrisiken in ihren Geschäftsmodellen. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Risiken entsprechend gemanagt und die Anlagen sorgfältig ausgewählt werden. Nachhaltig anlegen ist längst kein Hype mehr, sondern ein nachhaltiger Trend. Die Deutsche Börse trägt dem Rechnung. Sie hat Anfang März 2020 den Indes DAX 50 ESG aufgelegt. Dieser bildet die Wertentwicklung von 50 Unternehmen aus Dax, MDax und TecDax ab, welche im besonderen Maße ökologische und soziale Aspekte sowie eine gute Unternehmensführung berücksichtigen. Als Ausblick kann man sicherlich feststellen, dass bald immer mehr Anleger und Anlegerinnen weiter auf der grünen Welle surfen könnten.
Quellen: LBBW und HypoVereinsbank