ÖPNV unter Strom – Bodenseekreis und Strauss fahren elektrisch in die Zukunft

… so lautet die Schlagzeile der aktuellen Nachrichten aus dem Bodenseekreis.

Endlich einmal wieder gute Nachrichten direkt aus der Bodensee-Region: 10 Busse werden jetzt im anspruchsvollen Regionalverkehr emissionsfrei unterwegs sein.

So ein aufwendiges Projekt muss natürlich gefördert werden: Hier haben der Landkreis und das Bundesverkehrsministerium tief in ihre Taschen gegriffen. Dabei spielt der Preis von 600.000 Euro pro Bus eine zentrale Rolle.  Als Batterie-Experte frage ich mich allerdings, woher diese astronomischen Preise kommen? Die Batteriepreise sind inzwischen auf ein sehr niedriges Niveau gefallen und in Summe sollte ein E-Bus nicht mehr kosten als ein Diesel-Bus. Hier wird es höchste Zeit, dass die deutschen Hersteller ihre Hausaufgaben machen. Sonst ergeht es den Busherstellern wie ihren Kollegen aus dem PKW-Bereich: Sie werden  sehr schnell von den Anbietern aus China aus dem Rennen geworfen. Schon jetzt sind E-PKW in China billiger als Verbrenner.

Einen weiterer Aspekt sollten alle Verantwortlichen im Auge behalten:

In der Pressemitteilung steht , dass jeder Bus 60 Tonnen CO2 einspart. Das ist nicht richtig, da ein erheblicher Teil des Stroms zum Laden der Busse aus fossilen Kraftwerken kommt – heute und auch in Zukunft, da es ohne Sonnenschein keinen Sonnenstrom gibt. Grob geschätzt ist es höchstens die Hälfte der CO2-Einsparung – aber immerhin ist es weniger als beim Diesel und E-Busse sind wunderbar leise.

Erst wenn wir nachts, wenn die Busse Zeit zum Laden haben, richtig viel grünen Strom in der Region haben, werden sie klimaneutral. Dafür brauchen wir allerdings genügend Kraftwerke, die mit grünem Wasserstoff betrieben werden. Dieser wird lokal aus dem immer häufigeren Überschuss an Sonnenstrom produziert oder aus den sonnen- und windreichen Regionen importiert werden.

Bildquelle: Bodenseekreis

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2 Kommentare zu „ÖPNV unter Strom – Bodenseekreis und Strauss fahren elektrisch in die Zukunft“

  1. Oder – es braucht doch Batterie-Wechselstationen, die tagsüber die Energie für den nächsten Tag einlagern…
    Das werden die, die genauer rechnen müssen, auch bald herausfinden…

    Ich China soll das ja schon mach ein Hersteller schon „machen“..

    1. die Firma Nio macht das schon für ihre PKW, auch in Deutschland
      Nachdem wir immer mehr Batterien für die Netzstabilisierung brauchen, ist das sehr sinnvoll- damit kann man sogar richtig viel Geld verdienen! Z.B bei negativen Strompreisen zur Mittagszeit die Batterien aufladen und am nächsten Tag beim Fahren Geld verdienen.

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