Ein Aufschrei geht durch das Land:
Der für das Laden von E-Autos und den Betrieb von Wärmepumpen benötigte Strom könnte begrenzt werden!
Die Angst: Das Laden könnte viel länger dauern als geplant, und auch die Heizung wird nicht mehr warm.
Dazu eine kurze Abschätzung für das Jahr 2030:
Dann nämlich sollen 15 Millionen E-Autos auf der Straße sein. Nehmen wir an, dass davon 5 Millionen mit durchschnittlich 11 kW in der Nacht geladen werden, dann brauchen wir dafür eine Leistung von 55 GW.
Dann nehmen wir noch 100.000 Nutzfahrzeuge (Busse, LKW, Transporter) dazu, die nur in der Nacht geladen werden können: bei durchschnittlich 100 kW Ladeleistung sind das nochmals 10 GW.
Dann soll es zu dieser Zeit 6 Millionen Wärmepumpen geben, von denen jede in kalten Winternächten 10 KW Strom braucht: macht 60 GW.
In Summe sind das dann also 125 GW Leistung, die wir zusätzlich zum heutigen Bedarf von 50 – 70 GW
zur Verfügung haben sollten.
Zusammen gerechnet bewegen wir uns dann im Bereich von 150 GW in den kalten Winternächten.
Es stellt sich also die Frage:
Woher soll im Jahr 2030 der benötigte, grüne Strom kommen?
Beim Blick aus dem Fenster stellt man fest: An mehr als 7.000 von 8.760 Stunden eines Jahres scheint keine Sonne. Damit haben wir zu 80 Prozent der Zeit keinen Strom aus Photovoltaik. In der Bodenseeregion gilt ähnliches für den Wind.
Heute haben wir eine Kapazität von etwa 130 Gigawatt an Sonnen- und Windstrom installiert. Trotzdem wird an vielen Wintertagen nur ganz wenig Strom aus diesen Quellen (siehe Grafik) zur Verfügung stehen – es ist dunkel, nebelig und windstill. Da hilft auch der massive Ausbau nicht weiter (siehe roter Pfeil in der Grafik).
Was also tun, wenn es 2030 kaum Strom aus Kohle- und Erdgas-Kraftwerken mehr geben soll und dann nachts auch noch viel mehr als heute gebraucht wird?
Dieser Strom kann dann nur über Gasturbinen (noch deutlich besser wäre über Blockheizkraftwerke), die mit grünem Wasserstoff betrieben werden, erzeugt werden (grüner Pfeil in der Grafik). Dann kommt der Strom zum Laden der Fahrzeuge und dem Betrieb der Wärmepumpen aus Wasserstoff!
Wasserstoff wollen aber leider sehr viele Politiker nicht – weder im Verkehr noch in den Häusern!
Die Alternative dazu lautet dann allerdings: : kein Strom für Wärmepumpen, E-Stadtbusse, E-Lieferfahrzeuge, E-Autos …….
Bild: Uta Weik