Letzte Woche hat die Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) das Positionspapier zur Klimaneutralen Schifffahrt auf dem Bodensee“ veröffentlicht.
Wir von h2connect/Bodensee haben es sofort aufmerksam gelesen: Als Verfasser der zugrundeliegenden Studie, die wir im Dezember 2023 den zehn Regierungschefs der IBK präsentiert haben, liegt uns das weitere Vorgehen sehr am Herzen.
Mit der Fertigstellung der Studie ging die Verantwortung für die nächsten Schritte wieder auf die IBK und insbesondere das Verkehrsministerium Baden-Württemberg über, das die Federführung für dieses Thema übernommen hat. Mit der Internationalen Parlamentarischen Bodensee-Konferenz (IPBK) haben wir die Ergebnisse im Februar diesen Jahres diskutiert und viel Zuspruch geerntet. Für die so wichtigen Regelwerke – wie die Bodensee-Schifffahrtsordnung (BSO) – ist die Internationale Schifffahrtskommission Bodensee (ISKB) verantwortlich. Mit den dortigen Experten in den beteiligten Schifffahrtsämtern und Ministerien haben wir uns im Rahmen der Studie ebenfalls intensiv ausgetauscht – schließlich müssen beispielsweise die neuen Kraftstoffe auch für den Bodensee zugelassen werden.
Mit Freude haben wir beim Studium des Positionspapiers festgestellt, dass unsere Empfehlungen für die weitere Vorgehensweise übernommen wurden. Bei genauerer Lektüre zeigt sich allerdings ein Dilemma, das allen internationalen Vereinbarungen zu eigen ist, und das auch in der Diskussion der Regierungschefs im letzten Dezember deutlich wurde: Die Zeithorizonte der Regierungen zur Erreichung der Klimaneutralität sind sehr unterschiedlich. Die Europäische Union hat sich verpflichtet bis 2050 klimaneutral zu sein. Dem hat sich die Schweiz im letzten Jahr angeschlossen. Deutschland hat das Jahr 2045 gesetzlich verankert. Viele Kommunen am See möchten sogar bis 2035 klimaneutral sein. Für die Studie wurden wir beauftragt die klimaneutrale Schifffahrt für 2040 zu prüfen. Unsere Antwort:
Das ist sehr sportlich, aber wenn wir zügig und gemeinsam handeln, ist es erreichbar.
Dieses Motto sollten sich auch die Regierungen zu eigen machen. Innovative Lösungen aus der Region sind entscheidend für die Arbeitsplätze der Zukunft und die Attraktivität des Bodenseeraumes. Eine nachhaltige und klimafreundliche Schifffahrt stärkt unsere Wirtschaft und positioniert den Bodensee als Vorreiter umweltbewusster Mobilität.
Deshalb möchten wir alle Verantwortlichen ermutigen, dieses Projekt mit Energie und Entschlossenheit voranzutreiben. Gemeinsam können wir eine nachhaltige und prosperierende Zukunft gestalten – für unsere Region und für die kommenden Generationen.