Schottland ist nicht nur Whisky-, sondern bald auch E-Methanol-Lieferant

Klar: Die Hoffnung für die Betreiber der Luft- und Schifffahrt, neuerdings auch für den Motorsport, richtet sich vor allem auf die zweit genannte Flüssigkeit, also E-Methanol, dem eine zentrale Rolle bei Klimaneutralen Kraftstoffen zukommt.

Wir werden wahrscheinlich noch etwas warten müssen, bis wir diese e-Fuels tanken können, weil die eingangs genannten Nutzer erst einmal Vorrang haben dürften.

In jedem Fall aber bedeutet die aktuelle Nachricht über das  HyLion-Netzwerk, dass wichtige Projekte entlang der Lieferkette aufgezeigt und in Angriff genommen werden, um e-Methanol in großer Menge verfügbar zu machen.

Zunächst sollen also verschiedene Netzwerkpartner in Schottland Grünen Wasserstoff herstellen – grünen Strom dafür gibt es dort in Form von Wind- und Wasserkraft in großen Mengen, wie Schottland-Fans wissen. Und hier kommt die MHP – einer Tochter der Porsche AG und einer der ganz großen Management- und IT-Beratungsfirmen – ins Spiel  (Anhänger des VfB Stuttgart werden sich seit 2023 an den Namen MHP Arena gewöhnt haben, als ihre Mercedes-Arena wieder einmal „umgetauft“ wurde).  Sie wird dafür  sorgen, dass die Umwandlung in e-Methanol funktioniert und die Verteilung ins UK und die EU bis hin zu den ausgewählten Endkunden problemlos vonstatten geht. Das wichtigste und gemeinsame Ziel lautet: zusammen mit starken Partnern zu einer Dekarbonisierung globaler Lieferketten beizutragen.

Und jetzt also wieder zum Whisky, den die Schotten ausdrücklich ohne „e“ schreiben: Die zunächst geplanten 63.000 Tonnen CO2, aus dem mit Hilfe des Wasserstoffes das e-Methanol produziert werden soll, stammen nicht nur aus der üblichen Biomasse, sondern werden fast zur Hälfte auch von der dortigen Whisky-Industrie geliefert; einer Industrie immerhin, welche zur schottischen Wirtschaft (umgerechnet) über € 7 Milliarden beiträgt. Auf alle Fälle lässt sich dann der CO2-frei hergestellte e-Whisky sicher hervorragend vermarkten.

Spätestens in drei Jahren soll dann die Produktion beginnen, und man rechnet vorerst mit rund 125 Tonnen e-Methanol pro Tag. Die sieht man allerdings nur als Grundlage für eine skalierbare Produktion mit stark wachsender Nachfrage. 

Zu den Partnern gehört u.a. ein Elektrolyseur-Hersteller aus Frankreich, während die Wasseraufbereitung von Bosch Manufacturing Solutions GmbH übernommen wird. Die Firma P1 Fuels wird e-Methanol in einen e-Kraftstoff umwandeln, der sich nahtlos in die bestehende Kraftstoffinfrastruktur einfügt.  Für den Standort im Süden Schottlands hat man sich unter anderem deshalb entschieden, weil es dort eine ausgebaute Infrastruktur gibt, einen guten Anschluss ans Stromnetz und er überhaupt gut zur schottischen Wasserstoff-Strategie passt. 

P.S. Auch bei der Herstellung von Obstler entsteht jede Menge CO2 – ein Ansatz, um auch in der Bodenseeregion aus CO2 und Wasserstoff e-Methanol oder sogar e-Benzin für die Motorsportboote zu machen – oder?

Bild: Uta Weik

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