„Wie passt das denn zusammen?“ wird sich jeder fragen, der weiß, dass Elon Musk Brennstoffzellen als „Fool Cells“ bezeichnet hat. Das würde ich übrigens auch, wenn ich Batterie-Autos verkaufen will.
Wie kommt es dann zum Titel der heutigen Geschichte?
Wer den neuen Tesla Masterplan 3 aufmerksam liest, wird einige interessante Erkenntnisse gewinnen.
Der Plan ist eine konsequente Weiterentwicklung der ganzheitlichen Denkweise von Elon Musk. Wie wir alle wissen, hat er nicht nur seine Elektroautos auf minimalen Verbrauch getrimmt. Er hat sich gleichzeitig um eine kundenfreundliche und funktionierende Ladeinfrastruktur sowie deren intelligente Kopplung mit dem Fahrzeug über das Internet gekümmert. Mit der wachsenden Zahl an E-Fahrzeugen wird deren Einbindung in das gesamte Energiesystem immer wichtiger. Darum geht es im neuen Masterplan.
Die Experten haben in diesem Zusammenhang das amerikanische Energiesystem (Strom, Wärme, Industrie) für eine vollständig nachhaltige Versorgung – primär auf der Basis von Wind- und Sonnenstrom – mit einer Auflösung von einer Stunde modelliert. Beim Energiebedarf erkennt man in der Grafik sofort den Strombedarf für die Erzeugung von e-Fuels (weinrot) und Wasserstoff (hellblau), der ähnlich hoch ist wie der für E-Fahrzeuge oder Wärmepumpen. So ein Modell würde ich mir auch für Europa wünschen.
In der Analyse zur Stromerzeugung und -speicherung kann man ebenfalls die Rolle von Wasserstoff herauslesen, der eine vergleichbare Bedeutung zur Energiespeicherung hat wie Batterien. Ebenfalls gut zu erkennen ist die sehr untergeordnete Bedeutung der Kernenergie.
Die vielleicht beeindruckendste Grafik, auf der man fast nichts erkennen kann, hätte ich nicht die blauen Pfeile eingezeichnet, ist der Flächenbedarf für die globale Energieversorgung mit Wind- und Sonnenstrom:
Sehr aufschlussreich ist auch die Zusammenstellung der weltweit notwendigen Materialien und Investitionen. Ein Auszug aus der Tabelle zeigt interessante Details zu e-Fuels und Wasserstoff, ebenso der zu erwartende Preis für die Elektrolyseure (230 $ pro kW) oder das Direct Air Capture (DAC; 200 $ pro Tonne CO2).
Zu den Analysen gibt es für mich noch ganz viele Fragen und Diskussionspunkte. Ein Beispiel ist die direkte Nutzung von Wasserstoff für Fahrzeuge. Die ist sehr viel effizienter als zuerst aus Wasserstoff Strom zu machen, um damit die Batterien zu laden.
Ich würde mich deshalb nicht wundern, wenn eines Tages Elon Musk seine ersten Wasserstoff-Fahrzeuge ankündigt.
Da drängt sich die Frage auf: Was machen dann die Fahrzeughersteller, die bislang versuchen, Tesla zu kopieren?
Alle Grafiken und Titelbild: Tesla Masterplan 3
Servus aus Bayern,
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