Unsere Energieversorgung – mehr Unabhängigkeit ist dringend erforderlich

Etwa Zweidrittel unserer Energie, die für fast alles im täglichen Leben so entscheidend ist, importieren wir aus dem Ausland: Erdöl, Erdgas und Steinkohle.

Inzwischen häufen sich die Nachrichten, die unsere extreme Abhängigkeit, gerade beim Erdgas, thematisieren. Notfallpläne werden geschmiedet. Tiefergehende Analysen, wie die aktuellen Reportagen in der Wirtschaftswoche,  fördern spannende Zusammenhänge zutage und führen zu viel Kopfschütteln über Deutschlands und Europas jahrzehntelangen, naiven Umgang mit der Energieversorgung. Nachdem die Niederlande aus der Erdgasförderung aussteigen und Norwegen die Produktion nicht mehr erhöhen kann, sind wir extrem abhängig von der Versorgung aus Russland geworden. Mit dem Ausstieg aus Kohle- und Atomkraft und dem zunehmenden Strombedarf für die E-Mobilität verschärft sich die Situation zusätzlich.

Wie konnte es dazu kommen?

Bislang dominierte die Überzeugung, dass man sich immer genügend Energie kaufen kann, denn schließlich sind die exportierenden Länder auf unser Geld angewiesen. Das stimmt und funktioniert, solange es einen freien Marktzugang gibt. Beim Erdgas läuft die Versorgung über Pipelines. Russland hat es verstanden, hier ein Monopol zu schaffen. Auch Länder wie Iran oder Saudi Arabien, die noch sehr viel Erdgas haben, möchten schon seit vielen Jahren  eine Pipeline nach Europa bauen, wie man bei Recherchen im Internet  bequem herausfinden kann. Ein Blick auf die Weltkarte zeigt schnell, dass eine solche Pipeline auf dem Weg nach Europa durch Syrien verlaufen würde. Ist das der Grund, warum Russland seit 10 Jahren im UN-Sicherheitsrat mit einem Veto den Einsatz von Sicherheitstruppen im Iran verhindert? Um diese Blockade zu umgehen, haben vor allem die  arabischen Staaten immer stärker auf verflüssigtes Erdgas gesetzt. Damit können sie die begehrte Fracht per Schiff in die ganz Welt verkaufen. Der enorme Aufwand für die Verflüssigung und den Transport des – 162°C kalten Erdgases ist beim Energiehunger der Welt kein Hinderungsgrund – die Gewinne sind hervorragend. Der Schiffstransport durch die Meerengen von Hormus und im Golf von Aden ist jedoch geopolitisch ebenfalls äußerst heikel und führt immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen, vor allem zwischen Saudi Arabien und dem Iran.

Was also können wir tun?

Zu hoffen, dass uns die Politik oder die Amerikaner mit ihrem ökologisch äußerst bedenklichen Fracking-Gas aus der Patsche helfen, ist zu  kurz gedacht. Europa hätte aber die Möglichkeit, sich mit Strom aus Wind und Sonne selbst zu versorgen. Auch die Möglichkeiten in unserer Region sind dabei noch lange nicht ausgeschöpft. Die Renditen für Strom aus der eigenen PV sind traumhaft. Warum nutzen wir die Chancen nicht? Warten bis die Küche kalt und dunkel und die Gefriere aufgetaut ist, um dann zunächst nach einem Schuldigen zu suchen, hilft jedenfalls nicht so richtig weiter.

Bildquelle: NDR

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