Weiter so und zwar mit Vollgas!

Halb Europa trocknet aus, viele Wälder und Felder stehen in Flammen, wir haben Krieg, und Putin dreht den Gashahn zu!

Und was machen wir?

Wie immer: Staus auf den Autobahnen und Flughäfen.

Neu kommt ein medienbeherrschender Streit dazu:“Wer bekommt im Winter Erdgas und wer nicht“ und „wollen wir die Laufzeit der Atomkraftwerke um drei (!!!) Monate verlängern?“

Wo wir künftig unsere Nahrungsmittel herbekommen, wenn die Äcker ausgetrocknet sind, scheint niemanden zu interessieren. Die dramatischen geopolitischen Abhängigkeiten bei Rohstoffen (z.B. für Batterien), bei Chips oder Photovoltaik-Modulen schaffen es nur in die Fachmedien.

Die Fakten zum Klimawandel sind alle seit Jahrzehnten bekannt, wie die Grafik zur CO2-Konzentration in der Atmosphäre anschaulich zeigt:

Wir sind gerade dabei, den Grenzwert von 450 ppm, den die Experten als absolute Grenze zur Eingrenzung des Klimawandels identifiziert haben, zu überschreiten!

Die Vereinten Nationen veröffentlichen jährlich die Fakten zur Emission von Klimagasen und der immer dramatischeren Abweichung vom Sollwert. Dieser „Emission Gap Report“ ist inzwischen – ganz undiplomatisch – mit einer feuerroten Titelseite und der Überschrift „The Heat is On“ versehen.

Warum schafft es unsere Gesellschaft nicht, zu handeln?

Seit 50 Jahren kennen wir die Fakten, und wir werden mit immer mehr Informationen und politischen Vereinbarungen konfrontiert – aber es passiert nichts! Gerne schieben wir die Schuld auf andere – China ist da beliebt. Dabei haben wir (Deutschland und die westliche Welt) die Produktion energieintensiver Produkte (und damit die CO2-Emissionen) nach China verlagert. Diese Emissionen werden natürlich China zugeordnet und nicht unserer Bilanz! Auch ganz ohne die importierten Klimagase gehören die Deutschen zu den Spitzenreitern: unsere Klimagas-Emissionen sind pro Kopf dreimal so hoch wie der weltweite Durchschnitt.

Die folgende Grafik zeigt einige der markantesten Ereignisse der letzten 50 Jahre und deren Einfluss auf die CO2-Emission als Folge  des Verbrennens  fossiler Energieträger.

Zum Schluss noch eine kleine Erkenntnis aus den Geschehnissen der letzten Monate: die Menge an fossilen Energieträgern (Gas, Öl, Kohle), die wir laut Klimaschutz-Gesetz bis 2030 einsparen müssen, entspricht etwa der Menge, die wir bislang von Russland importieren. Was machen wir: über hohe Preise jammern und den Wirtschaftsminister auffordern, schnell nach Ersatzlieferanten für russisches Erdgas und Erdöl zu suchen, statt selbst aktiv zu werden und mit der notwendigen  Geschwindigkeit Photovoltaik auf Dächern und Parkplätzen zu installieren.

Fazit: Weiter so und zwar mit Vollgas – bis es sehr, sehr schmerzhaft wird!

 

Bild: Uta Weik

 

 

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2 Kommentare zu „Weiter so und zwar mit Vollgas!“

  1. ja, es ist zum Weinen! Aber das nützt auch nichts. Vielleicht bewegt sich etwas, wenn es wirklich an den Geldbeutel geht – und die Politik aufhört, uns weiszumachen, daß der Staat dann helfend eingreifen wird.

  2. ja – alle Experten weltweit sind sich einig, dass nur durch Erhöhung der CO2-Preise ein Umdenken stattfinden wird. Was macht die Bundesregierung? Durch Senkung der Spritpreise genau das Gegenteil. Soziale Problemfälle kann man auch anders lösen.Erst wenn es sehr schmerzhaft wird, fängt die Gesellschaft mit dem Umdenken an.

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