Gleich aus einer ganzen Anzahl von Gründen ist das eine sehr bemerkenswerte Nachricht:
Wer kennt sie nicht, die vielen Paketdienste, die der Reihe nach durch Fussgängerzonen oder Wohngebiete fahren, um uns mit den ersehnten Waren aus der ganzen Welt zu versorgen. Dazu kommt die fast unendlich erscheinende Anzahl an LKWs auf den Autobahnen, die diese Pakete in die Verteilzentren, aber auch viele andere Güter zu Baustellen oder Fabriken liefern. Allein in Deutschland sind 3,1 Millionen leichte und 870.000 schwere Nutzfahrzeuge unterwegs, und nahezu 100 Prozent fahren heute mit fossilem Diesel.
Diese Fahrzeuge auf klimafreundliche Antriebe umzustellen, ist eine mehr als anspruchsvolle Aufgabe. Bei den Batterie-elektrischen Antrieben ist eine der großen Herausforderungen, den CO2-freien Strom für das bedarfsgerechte Laden jederzeit zur Verfügung zu stellen. Das „jederzeit“ bezieht sich ganz stark auf die Nacht, in der kein Strom aus einer Photovoltaik-Anlage direkt verfügbar ist. Tagsüber, wenn öfters mal die Sonne schein, sind die meisten Fahrzeuge im Einsatz. Höchstens zum Schnellladen findet sich mal eine kurze Pause. Die Stromspeicherung wird damit zum zentralen Element einer klimaneutralen Stromversorgung für die Logistik.
Der Pressebericht von CATL verdeutlicht die Bedeutung eines passenden Energiespeicher-Systems:
Im Rahmen der strategischen Vereinbarung wird CATL fortschrittliche Energiespeichersysteme mit Flüssigkeitskühlung und Energiemanagementplattformen für die Logistikparks von DHL liefern. Durch den Anschluss an Batteriewechsel- und Schnellladesysteme wird die umfassende Energiespeicherlösung von CATL über verschiedene DHL-Einrichtungen hinweg die Optimierung der Energiestruktur mit maximaler Nutzung von grüner Energie ermöglichen, was im Einklang mit dem Nachhaltigkeitsziel von DHL steht, bis 2050 eine emissionsfreie Logistik zu erreichen.
CATL ist mit einem Anteil von 35 Prozent am Markt für Batteriezellen mit großem Abstand weltweit die Nummer 1. Diese Firma steigt jetzt massiv in das Geschäft mit Komplettlösungen für Logistik-Unternehmen ein. Weder die heimischen Fahrzeughersteller noch die Energieversorger engagieren sich bei diesem strategisch wichtigen Element der Energie- und Mobilitätswende. Ein Batteriehersteller aus China übernimmt mutig dieses Zukunfstthema.
Ob Wechsel-Akku oder Batterie-Puffer-Speicher, beides sind attraktive Ansätze für die E-Mobilität: Die Batterien können entweder von der eigenen PV- oder Windkraftanlage aufgeladen, wenn der Strom gerade verfügbar ist, und dazu auch noch netzdienlich eingesetzt werden. Letzteres heißt, den Strom dann kaufen, wenn er sehr günstig ist und am Regelenergiemarkt teilnehmen und sich darüber zusätzliche Einnahmen sichern. Und ganz wichtig:
Die Fahrzeuge werden deutlich häufiger mit grünem Strom geladen als heute!
Titelbild: DHL Presseportal