Nein, nicht in Mitteleuropa. Noch nicht. Diese Schlagzeile (Titelbild; Quelle New York Times vom 16.September 2024) bezieht sich auf die Unwetter in West- und Zentralafrika.
Warum berichte ich drüber? Was hat das mit h2connect/Bodensee zu tun?
Es geht darum, wie wir als Gesellschaft informiert werden – oder worüber unsere Medien berichten und worüber nicht.
Im Mittelpunkt der aktuellen Berichterstattung stehen die katastrophalen Überschwemmungen in Ostösterreich, Tschechien und Polen. Wir – die Kunden der Medien – sind davon direkt betroffen. Dabei haben die Experten (Klimaforscher) das schon seit vielen Jahren vorhergesagt. Wenn die Temperaturen der Meere Rekordwerte erreichen, dann bedeutet das nicht nur für manche mehr Badespaß, sondern es hat auch dramatische Folgen für unser Ökosystem und auch für das Wettergeschehen – die Natur schlägt zurück!
Diese Wetterextreme häufen sich weltweit dramatisch, aber nur selten wird in unseren Medien dazu berichtet. Brasilien leidet schon seit Monaten unter einer Dürrekatastrophe mit vielen Waldbränden. Die Hurrikan-Saison hat erst begonnen – Vietnam hat das gerade sehr schmerzlich erfahren. Diese Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen. Die Gründe dafür sollten allen bekannt sein, werden aber eher selten thematisiert, wie ich das vor einiger Zeit in einem Beitrag analysiert habe.
Dabei ist es ganz einfach: Die Emissionen an Klimagasen, allen voran CO2 aus der Verbrennung von Benzin, Diesel, Kerosin, Erdgas und Kohle, steigen weiter an, wie die Grafik unten (Quelle: Our World in Data) eindrucksvoll zeigt. Und das, obwohl die Weltengemeinschaft 2015 beschlossen hat, die CO2-Emissionen zu senken,
Der Anteil an fossilen Energieträgern für unsere Energieversorgung liegt weltweit bei rund 85 Prozent. In Deutschland sind es rund 80 Prozent, wobei wir sogar fast alle energieintensiven Produkte in China herstellen lassen. Unsere Bilanz sieht also besser aus, als sie ist. Der Stern mit der Jahreszahl 2045 zeigt, dass wir uns per Gesetz verpflichtet haben, in 20 Jahren klimaneutral zu sein, also weder Öl, noch Erdgas, noch Kohle verbrennen. Angesichts der typischen Zeiträume für die Einführung und Marktdurchdringung neuer Technologien erscheint dies realistisch betrachtet unmöglich.
Was tun?
Ein „Weiter so“ ist angesichts der immer heftigeren Klimaauswirkungen – siehe oben – nicht möglich. Es bleibt nur eine Verhaltensänderung, sprich weniger reisen, kleinere Autos, langsamer fahren und weniger unnötigen Konsum und….
Und worüber reden unsere Politiker und berichten unsere Medien?
Über Migration! Der Klimaschutz spielt in Politik und Gesellschaft nur eine sehr untergeordnete Rolle. Angesichts der weltweit zunehmenden Klimakatastrophen wird die Zahl der Menschen, deren Lebensgrundlage zerstört wird und die sich ein neues Zuhause suchen müssen, dramatisch zunehmen. Dagegen hilft keine Migrationsdebatte und kein Migrationsgesetz.
Höchste Zeit, dass Politiker und Medien die Fakten erkennen und ehrlich darüber berichten und diskutieren.
Auch die Strategen all der Konzerne, deren Geschäft mit fossilen Energieträgern verknüpft ist, sollten sich schnellstens ein neues Geschäftsmodell überlegen, bevor Gerichte immer häufiger bestehende Gesetze durchsetzen, Versicherungsprämien ins Unermessliche steigen und Finanzinvestoren sich endgültig vom bisher so lukrativen fossilen Geschäft abwenden.
Die Grafik sagt mehr als 1.000 Worte.
Wo geht nur die „Abwärme“ aus den Energiewandlungsprozessen hin?
Kann das evt. doch noch eine „Wärmequelle“ für Wärmepumpen-Systeme werden?
Alternativ zu Öl und Gas…
Mit freundlichem Gruß
J. Seitz
das ist immer eine Frage der Menge und Temperatur der Abwärme und den Kosten, diese im Wärmenetz zu nutzen.