Heute gibt es drei Blogs zu Wasserstoff – Nr.2: Wasserstoff aus der Nordsee

Die drei Beiträge von dieser Woche passen wunderbar zusammen: von der Erzeugung über den Transport bis zum Heizen mit grünem Wasserstoff

 

Nr.2: Strom (grün) und Wasserstoff (grün) aus der Nordsee

Für viele Urlauber an der Nordsee gehört die Zeit am Strand von Sankt-Peter Ording oder der Weißen Düne auf Norderney bald wieder der Vergangenheit an. Für die Wirtschaft indes geraten nun wieder die Schifffahrt, Windparks, Rohstoffe und die Fischerei in den Fokus. Vor allem aber auch die Frage, ob sich draußen auf dem Meer die deutsche Energiewende tatsächlich mitentscheiden wird – so, wie das bisher von rund hundert Unternehmen, Institutionen und Forschungseinrichtungen der Region vorgesehen ist. Ihr Ziel – und so ist auch der aktuelle ZEIT-Artikel überschrieben, auf den sich dieser Beitrag bezieht – eine „Tankstelle der Zukunft“. 

Gemeint ist damit die Wasserstoffproduktion auf Plattformen und künstlichen Inseln. Letztlich also um einen Kraftwerkspark in der Nordsee, der 300 Kilometer außerhalb der Küste errichtet werden soll. 

Grüner Wasserstoff vom blauen Meer – das hört sich verlockend an. Die erforderliche Pipeline namens „AquaDuctus“ für den Transport zum Festland ist bereits im Bau und soll 2030 fertig sein. Sie kann zum Glück mit EU-Fördergeldern und auch mit einer zusätzlichen Finanzierung aus Berlin rechnen. Das Argument, dass die Pipeline zehnmal mehr Energie transportieren kann und nur halb so teuer ist wie ein Hochspannungskabel, dürfte die Entscheidung für diese finanziellen Zusagen sicherlich begünstigt haben. Bald wird diese Pipeline dann Teil eines umfangreichen Wasserstoffnetzes sein, zu dem nicht nur Wilhelmshafen gehört, wo vorerst noch vieles getestet wird, sondern auch Anliegerstaaten wie etwa Norwegen, Belgien, Dänemark und Großbritannien.

Der Plan sieht zunächst vor, nicht nur die Wasserstofferzeugung „offshore“ – also draußen auf dem Meer – zu testen, sondern auch noch andere Techniken wie schwimmende Solar-Anlagen, Entsalzung von Meerwasser oder auch den Einsatz von Wellenkraftwerken. 

Favorisiert wird derzeit eine Lösung, bei der draußen auf See sowohl der benötigte Strom mit Windparks als auch Wasserstoff auf einer möglichst „kleinen“ stählernen Plattform – falls die denn ausreicht – erzeugt wird. Dänemark denkt hier allerdings eher an eine etwa fünfzig Hektar große Insel samt Hafen und Hubschrauber-Landeplatz als an mehrere und entsprechend teurere Plattformen

Doch wie immer wird am Ende alles davon abhängen, wieviel Geld das Ganze kosten wird und wie hoch das Risiko für Investoren ist, um grünen Strom und ebenso grünen Wasserstoff an einem Ort zu produzieren, wo praktisch kein Widerstand zu erwarten ist.

Immerhin lautet das ehrgeizige Ziel, bereits in sechs Jahren ein Zehntel des grünen Wasserstoffs zu liefern, der dann in deutschen Offshore-Anlagen  produziert wurde. So sieht es jedenfalls die Nationale Wasserstoffstrategie vor.

Da wird es für manchen nicht allzu beruhigend sein, wenn jetzt natürlich auch die Politik ins Spiel kommen muss und zusätzlich bürokratische und regulatorische Hürden beseitigt werden müssen. Bleibt zu hoffen, dass bis dahin wenigstens noch einige technische Probleme gelöst sein werden. Doch das momentan größte Problem beim weiteren Verlauf des Großprojektes gipfelt letztlich in diesen beiden Fragen: Reicht das Geld und kann man die Investoren bei Stange halten? 

Zwei Punkte, die leider immer wieder vergessen werden:

Mit Wasserstoff lösen wir das alles entscheidende Speicherproblem bei den Erneuerbaren Energien,

und

was kostet uns der Klimawandel, der gerade unser Ökosystem und unsere Lebensgrundlage weltweit zerstört?

 

 

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