Deutschlands Dilemma mit dem radikalen Umbau des Wirtschaftssystems

Wer kennt sie nicht: Carl Benz, Gottlieb Daimler, Rudolf Diesel, Robert Bosch oder Ferdinand Porsche. Sie und viele weitere waren die genialen Köpfe und mutigen Unternehmer, die dafür sorgten, dass die deutsche Fahrzeug- und Motoren-Industrie über 100 Jahre für Wohlstand und weltweite Anerkennung sorgte.

Mit der Fahrzeug-Industrie entwickelte sich eine hoch innovative Zulieferindustrie und der für eine erfolgreiche Produktion so essentielle Maschinen- und Anlagenbau. German Engineering wurde zum Markenzeichen, und engagierte Fachkräfte sorgten für eine reibungslose Produktion der vielen Bauteile, Motoren und Getriebe. Damit konnten wir erfolgreich Fahrzeuge und Maschinen exportieren, und die deutsche Volkswirtschaft florierte. Die komplette Wertschöpfungskette – vom Stahl bis zum fertigen Fahrzeug  – war in Deutschland etabliert und damit robust auch bei globalen Problemen. Mit der Globalisierung ab 1990 konnte man dann viele Vorprodukte, vor allem energieintensive wie Stahl, Kupfer oder Aluminium, kostengünstig aus Ländern wie China beziehen. Mit dem schnell wachsenden Markt konnten damit glänzende Gewinne verbucht werden. Wir wurden aber auch immer abhängiger von den Geschehnissen in diesen Ländern. So fordert China seit einigen Jahren 100 Prozent lokale Wertschöpfung um für die eigenen Bürger attraktive Jobs zu generieren.

Diese 100-jährige Ära der Antriebe auf Basis fossiler Kraftstoffe neigt sich gerade dem Ende zu. Der Klimaschutz erfordert eine Abkehr von Benzin und Diesel. Ein  schneller und fundamentaler Umbau der Industrie auf umweltfreundliche Antriebe geht damit einher. Gleichzeitig wurden sehr agile asiatische und amerikanische Unternehmen bei den neuen Technologien zur großen Konkurrenz für das traditionelle „German Engineering“ – die sind einfach sehr schnell, wir hingegen sehr langsam geworden.

Dabei haben all die Produkte der Zukunft, ob Photovoltaik, Windkraft, Batterien, Elektrolyseure oder Wärmepumpen ihre Wurzeln in Deutschland. Leider haben wir es aber bislang nicht geschafft, aus der technologischen Kompetenz auch wirtschaftliche Erfolge zu erzielen. Eine aktuelle Studie der International Energy Agency zeigt nicht nur, wie dominant China in diesen Technologien geworden ist und diese Dominanz schnell ausbaut. Es wird auch deutlich wie groß dieser neue Markt sein wird: 2.000 Milliarden Dollar im Jahr 2035. Hier nicht mehr mitspielen zu können, wird für die deutsche Volkswirtschaft schmerzhaft werden.

 

 

Bild: Petra Boeger – KI generiert

 

Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden: Jeden Freitag aktuelle Infos auf unserer Blog-Seite.

Wir behandeln Ihre Daten vertraulich. Mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kontakt

Sie haben Fragen zum Projekt oder zu Wasserstoff im Allgemeinen? Sie möchten Wasserstoff in Ihrer Region unterstützen oder von Ihren Erfahrungen berichten? Sie möchten zu unserem Projekt beitragen? Melden Sie sich gerne jederzeit bei uns!

Nach oben scrollen