In letzter Zeit mehren sich zuversichtliche Äußerungen der „Big Players“ in der LKW-Branche – egal ob Hersteller oder Nutzer -, welche den Einsatz von Wasserstoff in entsprechenden Nutzfahrzeugen in naher Zukunft erwarten und ihn auch begrüßen. So bekennt sich mittlerweile auch Volker Hasenberg von der Daimler Truck AG dazu, die batterieelektrischen LKW mit Brennstoffzellen-LKW zu ergänzen. Kein Wunder: Das so ausgestattete Modell „GenH2-Truck“ hat Ende letzten Jahres lediglich eine Tankfüllung benötigt, um damit über 1.000 Kilometer zurückzulegen. Grund genug für 5 ausgewählte Kunden – darunter auch Amazon – diese Fahrzeuge eine Zeitlang auf ihre Alltagstauglichkeit zu testen. Denn hinsichtlich geeigneter Schnellladestationen für E-LKW schaut es derzeit kaum besser aus als bei entsprechenden Wasserstoff-Tankstellen. Freilich benötigen letztere deutlich weniger solcher „Tank-Möglichkeiten“, weil eine H2-Füllung eben für eine viel größere Strecke ausreicht – und die derzeit hohen Kosten für Strom bei langen Fahrten sich derzeit kaum von denen unterscheiden, die noch für den Kilopreis von Wasserstoff bezahlt werden. Beste Voraussetzungen also für einen fairen Wettbewerb!
Aufhorchen lässt auch eine Meldung des kanadischen Ablegers Accelera der Firma Cummins. Sagenhafte 1.806 Meilen – also rund 2.900 Kilometer! – schaffte der für Notfalleinsätze konzipierte Schwerlaster H2Rescue-LKW, ohne ein einziges Mal
nachtanken zu müssen – und das ohne ein einziges Kilo Kohlendioxyd abzusondern. Insbesondere für Reisebusse, deren Kunden eine möglichst ruhige und nicht durch mehrmaliges Tanken unterbrochene Fahrt erwarten, dürfte dies eine interessante und verfolgungswürdige Option sein.
Insbesondere für den Schwerlastverkehr, Speditionen und eben auch die Reisebus-Branche dürften also die große Reichweite, eine schnelle Betankung und der emissionsfreie Betrieb gewichtige Argumente darstellen, sich vermehrt mit der Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie zu befassen. Denn noch besteht die Möglichkeit, die Marktführerschaft nicht erneut den Chinesen zu überlassen….
Foto: Accelera, Daimler Truck