Ein Beitrag von Michaela Dietenmeier
Die lokale Energiewende – eine lohnende Investition für Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Wirtschaftswachstum vor Ort
Während fossile Energieträger teuer aus Ländern wie Russland oder Kasachstan importiert werden müssen, steckt in der dezentralen Erzeugung regenerativer Energien ein enormer Wirtschaftsfaktor für die Kommunen und Landkreise.
Das ist das Ergebnis einer vom bdew (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.) in Auftrag gegebenen Studie.
„Wir wandeln 290 Millionen Euro jährliche Energieimportkosten Zug-um-Zug durch Energieeffizienz und die Nutzung lokaler Erneuerbarer Energien in regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze um“, sagt Frank-Michael Uhle, Klimaschutzmanager des Rhein-Hunsrück-Kreises. Dort werden bereits seit 2018 300 % des Strombedarfs durch regenerative Energien gedeckt. Überschüssige grüne Energie, die durch Sektorenkopplung für Wärme/Kälte, Mobilität oder Industrie genutzt werden kann. Der Bericht der Energieagentur Rheinland-Pfalz gibt wertvolle Hinweise für Nachahmer.
Gerade der ländliche Raum, der Flächenpotenziale zur Erzeugung erneuerbarer Energien aufweist, kann diese Vorteile in besonderm Maß nutzen.
Da Wind- und Solaranlagenbauer, Architekten, Dachdecker, Heizungsbauer, Fassadenbauer, Schornsteinfeger, Landwirte und Versorgungsunternehmen für die Installation, Wartung und den Betrieb der Anlagen nötig sind, werden Arbeitsplätze in der Region geschaffen und erhalten. So wird neben Gewerbesteuer für die Anlagen auch Einkommenssteuer generiert und die Kaufkraft der lokalen Bevölkerung erhöht.
Schon 2020 wurden durch die Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland bereits 227 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente eingespart. Außerdem werden durch den Einsatz erneuerbarer Energien in der Strom- und Wärmeversorgung in Deutschland Klima- und Umweltschäden in Höhe von 11,6 Milliarden Euro vermieden (Dannemann, 2016).
Die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung Kerstin Andreae bestätigt: „Die Zahlen zeigen, Investitionen in die Energiewende lohnen sich doppelt: Sie tragen nicht nur zu einer sauberen Energiewelt und damit zum Kampf gegen den Klimawandel bei, sondern schaffen auch ganz konkret Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum in der Region“.
Bildquelle: Agentur für Erneuerbare Energien e.V.