Trotz Kohle: China bietet keine Ausreden für eigene Versäumnisse

Chinas Präsident hat es als ehemaliger Gouverneur schon vor 20 Jahren vorgemacht: er ließ Wälder aufforsten, Flüsse renaturieren und hatte auch keine Skrupel, klimafeindliche Firmen zu schließen. In der letzten Ausgabe der Zeit liefern nun die beiden Autoren interessante Infos zu der Frage

„Wie ernst nimmt China das Klima?“

Dabei kommen sie zu einer durchaus nachvollziehbaren Begründung, weshalb Xi Jinping auch als Präsident gegen Smog und Klimasünder vorgeht und Spitzenreiter in Sachen Erneuerbare Energie ist – er aber trotzdem sein Klima-Heil in der Kohle sieht. Hauptgrund könnte nämlich seine Angst vor den Folgen und den Protesten wütender Bürger bei Stromausfall sein. Immerhin haben bereits zwei Provinzen in der Vergangenheit Erfahrung mit dem befürchteten Blackout gemacht. Selbstverständlich steht hinter den vielen Anstrengungen bei der Bekämpfung des Klimawandels aber auch hier der Wille, es dem Westen in dieser „Disziplin“ zu zeigen oder ihn möglichst zu übertrumpfen.

Wie erfolgreich China damit ist, zeigt sich auf vielfache Weise: 

  • Windräder und Photovoltaik erzeugen bereits heute mehr Energie als der ganze Rest der Welt zusammen
  • Nirgendwo werden mehr E-Busse produziert, so dass dort
  • die Zahl von Elektroautos schon die 5-Millionen-Grenze überschritten hat
  • bis 2030 sollen mindestens 1 Million Wasserstofffahrzeuge auf den Straßen fahren
  • und bis 2035 sollen dafür 5.000 H2-Tankstellen zur Verfügung stehen 
  • in China gab es die ersten grünen Städte und – last not least –
  • es bestraft all diejenigen, die Lebensmittel wegwerfen oder verschwenden

Das sollten diejenigen unter uns wissen, die ihr Nichtstun mit dem Verweis auf China entschuldigen wollen. Gerne wird vergessen, dass wir einen ganz großen Teil unserer energieintensiven Produkte (z.B. Aluminium) und viele unserer Wegwerf-Konsumgüter in China produzieren lassen. Würden wir das in die Pro-Kopf-Emissionen von CO2 einbeziehen, bei denen aktuell China und Deutschland mit etwa 8 Tonnen pro Jahr und Einwohner gleichauf sind, dann würden wir beim Klimaschutz deutlich schlechter als die  chinesischen Bürger abschneiden.

 

Bildquelle: Deutsch Welle

 

 

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