Den Haag setzt ein Zeichen: Werbung für fossile Brennstoffe wird ab 2025 verboten

Den Haag  hat weltweit als erste Stadt ein Verbot von Werbung für fossile Brennstoffe verabschiedet und folgt damit einem Aufruf von UN-Chef Guterres. Ab 2025 heißt es dann: Schluss mit Plakaten und Anzeigen für Benzin- und Dieselautos, Flugreisen und Kreuzfahrten. Ein Schritt im Kampf gegen den Klimawandel – und einer, der über den Einfluss von Werbung nachdenken lässt.

Seit Jahrzehnten werden fossile Brennstoffe als normal und sogar erstrebenswert beworben. Ob das PS-starke Auto, das uns Freiheit verspricht oder die Flugreise in ferne „Traum“- Länder – diese Bilder haben sich tief in unser Bewusstsein eingebrannt. Sie tragen dazu bei, dass klimaschädliches Verhalten selbstverständlich und sogar erstrebenswert geworden ist.

Den Haag will genau hier ansetzen und diese Normalisierung durchbrechen. Der Gedanke: Wenn wir nicht ständig von Werbung umgeben sind, die uns die Nutzung  fossiler Brennstoffe schmackhaft macht, könnten wir unser Verhalten eher hinterfragen und umweltfreundlichere Alternativen wählen. Es ist ein Versuch, den Konsum fossiler Brennstoffe aus dem Rampenlicht zu rücken und ein neues Bewusstsein zu schaffen.

Das Ganze erinnert an das Werbeverbot für Zigaretten. Einst galt Rauchen als cool und glamourös – dank der hartnäckigen Kampagnen der Tabakindustrie. Heute sind diese Werbebilder aus unserem Alltag verschwunden. Aber trotz aller Aufklärung und Verbote rauchen immer noch viele Menschen. Der Grund? Rauchen macht süchtig, und die alten Werbebotschaften wirken immer noch nach, wenn auch unbewusst. „Für eine Zigarette gehe ich meilenweit!“

Auch unser Umgang mit fossilen Brennstoffen hat etwas „Suchtartiges“. Wir sind gesellschaftlich abhängig von Image, Bequemlichkeit und Komfort, den Autos, Flugreisen und andere fossile Technologien bieten. Die Werbung hat uns diese Abhängigkeit über Jahrzehnte als etwas Positives verkauft. Anders als beim Rauchen geht es hier nicht um eine körperliche Sucht, sondern um Gewohnheit, Ansehen und die Bequemlichkeit, die uns das Leben mit fossilen Brennstoffen bietet.

Den Haag setzt mit diesem Werbeverbot ein wichtiges Zeichen. Die Stadt will zeigen, dass fossile Brennstoffe nicht mehr als glamourös oder erstrebenswert gelten sollten.

Doch ebenso wie bei der Zigarettenwerbung reicht vermutlich ein Werbeverbot allein nicht aus, um tief verankerte Verhaltensweisen zu ändern. Es braucht mehr.

Vielleicht folgt ja als nächster Schritt – analog zum Tabakkonsum – dass die Firmen aus dem fossilen Geschäft auf die Gefahren des Klimawandels hinweisen müssen?

Bild: Petra Boeger mit KI erstellt

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