Inzwischen ist eine hohe Dynamik im Markt für Batteriespeicher ausgebrochen. Es hat sich herumgesprochen, dass man damit viel Geld verdienen kann.
Laut einem aktuellen Bericht gibt es Anschlussbegehren an die Stromnetzbetreiber für 161 Gigawatt an Speicherbatterien. Das ist eine große Zahl, vergleicht man das mit den heute installierten Großspeichern mit einer Leistung von 1,4 Gigawatt und einem Energieinhalt von 1,8 Gigawattstunden. Nimmt man noch die 1,2 Millionen PV-Heimspeicher dazu, dann sind aktuell in Deutschland etwa 16 Gigawattstunden Speicherkapazität installiert.
Aber, sind 161 Gigawatt nicht zu viel? Die Last im deutschen Stromnetz liegt doch nur bei etwa 70 Gigawatt.
Nein, entscheidend ist die installierte Leistung von Solar und Windstrom. Die liegt aktuell schon bei etwa 170 Gigawatt und soll sich bis in 5 Jahren verdoppeln. Wir müssen heute schon und zunehmend häufiger überschüssigen Strom aus Sonne und Wind abschalten: Niemand kann diesen Strom zeitgleich brauchen, und es gibt heute viel zu wenig Stromspeicher.
Mit dem novellierten Klimaschutz-Gesetz, das im Frühjahr 2021 von der damaligen Unions-geführten Regierung in aller Eile – und das kurz vor der letzten Bundestagswahl – verabschiedet wurde, war bereits klar, dass wir sehr viel Speicherkapazität brauchen werden. Aber erst mit den hohen Schwankungen bei den Strompreisen an der Leibziger Strombörse wurde vielen Unternehmern klar, dass man mit Speichern nicht nur das Stromnetz stabilisieren, sondern auch viel Geld verdienen kann:
Billigen Strom einkaufen und diesen dann teuer wieder verkaufen!
Titelbild: Batteriespeicher bei der Rheinenergie in Graubünden – Quelle ADS-TEC Energy