Gemach, gemach. Bevor endlich an eine Tankstelle in unserer Region überhaupt zu denken ist, wird die Ravensburger EBZ- Gruppe erst einmal die wichtigste Voraussetzung schaffen müssen, um den Wasserstoff überhaupt erst herstellen zu können. Und dafür hat das Unternehmen nun ein erfahrenes Team zusammengestellt, um entsprechende Elektrolyseure herzustellen- also jene „Werkzeuge“, die imstande sind, aus überschüssigem grünen Strom und Wasser dann jenen begehrten grünen (!) Wasserstoff zu erzeugen.
Als Zulieferer der Autoindiustrie mit immerhin 2.000 Mitarbeitern und einer halben Milliarde Umsatz pro Jahr im Rücken gehört das Unternehmen zu dem Teil der Industrie, der wegen der düsteren Aussichten für die Verbrenner-Branche kreativ nach einer zukunftsträchtigen Alternative gesucht hat. Dazu passt dann auch dieser selbstbewußte Satz, der zum „neuen“ Verständnis der EBZ-Gruppe gehört:
Wir entwickeln und industrialisieren die Zukunft der Mobilität und geben ihr eine Form.
Die Automobilbranche ist erst der Anfang!
Da gab letztlich ein neuer Prototyp eines Elektrolyseurs des ZSW in Stuttgart (siehe Titelbild) den Ausschlag, der nun in Ravensburg serienreif gemacht werden soll. Und zwar günstiger, leistungsfähiger und vor allem auch dicht und sicher genug, um den hohen Genehmigungsanforderungen zu genügen. Die Erwartung des Teams: In hoffentlich nicht allzu langer Zeit zur zuverlässigen Adresse für die chemische Industrie zu werden, aber auch als Energieversorger oder Lieferant für Tankstellen: Manche Spedition oder Firmen und Kommunen mit H2-Nutzfahrzeugen dürfen also darauf hoffen, dass der Zugang zu Wasserstoff nicht mehr an schlechter Infrastruktur und allzu langen Entfernungen scheitert. Vielleicht wird dann irgendwann diese Aussage auch tatsächlich zutreffen:
„Eine Tankstelle mit heimischem Wasserstoff für Ravensburg“
Foto: ZSW Stuttgart