von Petra Boeger
„Mit der Energie, die ein Großraumjet für einen Hin- und Rückflug von Frankfurt in die Karibik benötigt, könnte man 150.000 Tage lang Ski fahren“ so die aktuelle Analyse der Kleinwalsertaler Bergbahn AG.
Dieser Vergleich passt hervorragend zu unserem Beitrag über die Klimabilanz von Kreuzfahrtschiffen und sollte uns alle zum Nachdenken anregen.
Da der Klimawandel auch vor den Skigebieten nicht Halt macht, müssen sich die Betreiber ernsthaft mit den Geschäftsmodellen der Zukunft auseinandersetzen. Nachhaltigkeit wird für den Gesamtverband der Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen zu einem zentralen Thema.
Sparsamere Pistenraupen, die mit palmölfreien Biokraftstoff betrieben werden und den CO2-Ausstoß um bis zu 90 Prozent reduzieren, sowie die Nutzung von Sonnen- und Wasserkraft sind Beispiele für die grünen Initiativen der Bergbahnen.
Die lange Anreise mit dem Auto wird noch sehr, sehr lange eine Herausforderung für die deutschen Skigebiete bleiben. Bei den Nachbarn in Vorarlberg und in der Schweiz sind die Bahn- und Busverbindungen zu den Skigebieten bereits ein wesentlicher Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie.
Die Bergbahn hat erkannt, dass Klimaschutz kein Modewort ist, sondern ein wesentlicher Bestandteil ihres Geschäftsmodells. Mit ganz neuen Angeboten lässt sich eine Balance zwischen touristischem Nutzen und ökologischer Verantwortung finden.
Schließlich wollen wir die Berge nicht nur genießen, sondern auch für nächste Generationen erhalten.
Einmal Karibik oder 150.000 Skitage? Vielleicht liegt die Wahrheit ganz woanders – in einer nachhaltigen und respektvollen Nutzung unserer wertvollen Natur.