Platz 1 für die Windenergie – so oder so ähnlich lauten die Schlagzeilen zur deutschen Stromerzeugung im ersten Halbjahr 2024. Mit großem Abstand folgt die Braunkohle auf Platz 2, die nur noch ganz knapp vor dem Sonnenstrom liegt. Erdgas folgt auf Platz 4, während Steinkohle stark abgefallen ist und jetzt gemeinsam mit der Wasserkraft auf dem letzten, dem 6.Platz liegt.
Das sind tolle Nachrichten – das 80-Prozent-Ziel im Jahr 2030 erscheint machbar.
Was bei diesen Nachrichten allerdings gerne vergessen wird, dass wir hier nur vom Strom reden, der in vielen Köpfen und auch in vielen Bezeichnungen, wie „Energieerzeugung“ statt „Stromerzeugung“, den Eindruck erweckt, dass mit unserer grünen Energieversorgung alles zum Besten bestellt und auf dem richtigen Weg ist.
Das ist es leider nicht: 80 Prozent unserer Energieversorgung basieren immer noch auf fossilen Energieträgern, wie die nachfolgende Grafik sehr eindrücklich zeigt:
Strom aus Sonne und Wind tragen heute nur zu etwa 7 Prozent zu unserer Energieversorgung bei. Für eine klimaneutrale Energieversorgung mit diesen beiden Energiequellen müssen diese allerdings den größten Anteil an der Energieversorgung übernehmen. Die anderen CO2-freien Energiequellen sind nur sehr begrenzt ausbaubar. Um diese riesigen Energiemengen zu ersetzen, die wir für die Mobilität, das Heizen und die Industrie brauchen, bedarf es einer langfristigen und gut durchdachten Strategie.
Zum Glück übersteigt das Potential an Sonnen- und Windenergie den weltweiten Bedarf an Energie um ein Vielfaches.
Für Deutschland bedeutet das aber auch, dass wir künftig grüne Energie aus sonnen- und windreichen Regionen importieren müssen – primär in Form von Wasserstoff und eFuel.