Null Gramm CO2 pro Kilometer

Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) wirft dem Autohersteller Tesla irreführende Umweltaussagen vor und hatte beim Landgericht Berlin Klage gegen die Firma erhoben. Tesla wirbt im Internet für sein Model 3 mit einem CO2-Ausstoß von „0 g CO2 pro km“.

Das Landgericht Berlin hat jetzt gegen den vzbv entschieden und Tesla darf weiter mit 0 g CO2 pro km werben, wie aktuell in elektrive.net berichtet wurde.

Dabei sollten professionelle Verbände die Gesetzeslage kennen: Für die Regelwerke zu den Fahrzeugemissionen zählen in Europa und auch in den meisten Ländern der Welt nur die Emissionen am Fahrzeug  – also das, was vor Ort aus dem (teilweise nicht vorhandenen) Auspuff an CO2 oder Schadstoffen herauskommt.

Warum ist das so?

Die Emissionen in der Vorkette – also von der Strom- oder Kraftstofferzeugung bis zum Tank oder der Ladesäule – sind extrem komplex zu erfassen und werden über andere Maßnahmen geregelt.

Dazu ein paar Beispiele: wer an einem sonnigen Tag seine E-Auto an der eigenen Photovoltaik-Anlage aufladen kann, hat über die Stromherstellung bis zum Fahren Null-Emissionen. Wer in der dunklen und windstillen Nacht sein E-Auto auflädt, ist darauf angewiesen, welches  Kraftwerk den Strom liefert. Heute sind das meistens Erdgas- oder Kohlekraftwerke. Erst wenn diese Kraftwerke mit grünem Wasserstoff betrieben werden, wird auch dann der erzeugte Strom grün sein.

Um diese vorgelagerten Emissionen zu reduzieren, hat der Gesetzgeber sogenannte CO2-Zertifikate eingeführt, die dazu führen, dass der Strom umso teurer wird, je mehr CO2 das Kraftwerk emittiert.

Noch sehr viel komplexer ist die sogenannte Lebenszyklus-Analyse, bei der alles von der Herstellung der Batterie und des Autos über dessen Betrieb und bis zum Recycling alles berücksichtig wird. Aktuelle Analysen zeigen, dass hier alle E-Fahrzeuge, ob mit grünem Strom, grünem Wasserstoff oder grünen Methanol (e-Fuel) betankt, gleich gut sind.

Quelle: White Paper VDE Financial Dialogue Wasserstoff

 

Etwas ganz anderes ist die CO2-Kompensation, mit der man sich für den Flug in den Urlaub für wenige Euros ein gutes Gewissen kaufen kann. Auch viele Produkte aus dem Supermarkt werden inzwischen als CO2-neutral beworben. Diese Praxis ist mehr als fragwürdig. Wer das genauer wissen will, sollte  diese sehr gute Recherche in der Zeit lesen.

Foto: Tesla Deutschland

 

 

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