Plastikflut

Die Herstellung von Kunststoffen ist in den vergangenen Jahrzehnten sprunghaft angestiegen. Seit 2004 hat sich die jährliche Menge auf 400 Mio. Tonnen verdoppelt. In den kommenden 20 Jahren wird eine weitere Verdopplung erwartet. Es wird heute bei deren Herstellung und Entsorgung jede Menge CO2 freigesetzt. Zur Veranschaulichung: die Recyclingquote von Plastik in Deutschland liegt derzeit erst bei bescheidenen 15,6 Prozent.

Nicht überall können Kunststoffe in Zukunft sinnvoll durch andere Materialien ersetzt werden. Zum Beispiel braucht man in der Medizin eine Unmenge an Schläuchen, Beuteln, Spritzen und Kanülen, ohne die eine moderne Versorgung heute gar nicht mehr vorstellbar ist.

Es kommt jetzt darauf an, so schnell wie möglich mit der Herstellung von klimaneutralen Kunststoffen zu beginnen. Statt wie bisher Chemikalien und Kunststoffe aus fossilen Grundstoffen herzustellen, haben wir heute die Technologien,  um die meisten Materialien aus strombasiertem eMethanol zu erzeugen. Der Markt ist riesig. Aktuell werden jährlich schon ca. 120 Millionen Tonnen Methanol für die Herstellung von chemischen Produkten und Kunststoffen verwendet.

Ein grosser Teil des Plastiks wird für die Herstellung von Getränkeflaschen verwendet. Diese werden meist aus PET hergestellt. Neuerdings ist der Kunststoff PEF entwickelt worden und durch Prozesse von Forschern der ETH markttauglich gemacht worden. Die physikalischen Eigenschaften übertreffen sogar PET für den Einsatz als Getränkeflaschen. PEF kann klimaneutral biobasiert hergestellt werden. Der Getränkehersteller Coca-Cola, der französische Getränke- und Lebensmittelkonzern Danone und der Verpackungshersteller ALPLA in Vorarlberg entwickeln 100 Prozent biobasierte PEF Flaschen.

Für PET und PEF kann als Grundstoff auch eMethanol eingesetzt werden, wenn weiterhin größere Mengen benötigt werden, für die die weltweit verfügbaren Mengen an biologischen Grundstoffen bald nicht mehr ausreichen werden.

Wie bei der Energiewende kann man auch im Bereich Chemie sagen, dass die Technologien verfügbar sind und eigentlich sofort mit der Umstellung begonnen werden kann.

Auf geht’s!

 

Titelbild: John Cameron @ unsplash.com

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