Zwei Nachrichten aus den letzten Tagen lassen aufhorchen:
Das Solarpaket 1 ist final in Kraft getreten. Der Bericht im PV-Magazin gibt einen schönen Überblick über die vielen Erleichterungen und Änderungen, die den weiteren Ausbau des Sonnenstromes attraktiv gestalten.
Dabei boomt die Stromerzeugung aus der Sonne schon seit geraumer Zeit. Die Freude über den hohen Anteil an grünem Strom war in der Woche ab dem 13.5.24 besonders groß: Viel Sonne und Wind reduzierten die Stromerzeugung aus fossilen Kraftwerken deutlich (siehe Grafik aus den Energy Charts unten). Nachts, wenn die Sonne schläft, mussten die Gaskraftwerke etwas aushelfen – es gab noch ganz gut Wind.
Wer sich die Grafik genauer anschaut, wird feststellen, dass wir zur Mittagszeit bereits 50 Gigawatt an Solarstrom erzeugt hatten und insgesamt viel mehr Strom produziert wurde, als wir nutzen konnten (schwarze Linie). (Kohlekraftwerke lassen sich nicht regelmäßig an- und ausschalten und müssen mit einer Minimallast durchlaufen).
Nachdem der Ausbau an Sonnen- und Windstrom über die nächsten Jahre schnell weiter voranschreiten wird (10 bis 15 Gigawatt pro Jahr), kann sich jeder, der das Einmaleins beherrscht ausrechnen, dass wir immer mehr grünen Strom abregeln müssen, weil niemand den Strom nutzen kann. So haben E-Stadtbusse oder E-Lieferfahrzeuge erst nach Feierabend, wenn die Sonne nicht mehr scheint, genügend Zeit zum Strom tanken.
Alle reden vom sündhaft teuren Netzausbau, der das Problem nur sehr begrenzt lösen kann, da es in ganz Europa tagsüber zu viel Strom gibt. Aber (fast) niemand redet über die so entscheidenden und äußerst dringend notwendigen, dezentralen Stromspeicher – das sind Batterien und Wasserstoff.
Es wird höchste Zeit zu Handeln
Übrigens: das Abregeln des Sonnen- und Windstromes kostet sehr viel Geld, und das bezahlen die Stromkunden!