Vor wenigen Tagen wurde Europas größte Freiflächen-Photovoltaik-Anlage im Energiepark Witznitz , südlich von Leipzig, eingeweiht. Früher war das ein riesiges Braunkohletagebaugebiet, das ein Braunkohlekraftwerk in der Nähe mit fossiler Energie versorgt hat. Durch eine großflächige Renaturierung entsteht neben der Sonnenstromerzeugung auch neuer Lebensraum für Tiere und Pflanzen. 13 Kilometer lange Wander-, Rad- und Reitwege sollen den Tourismus in der Region fördern. Unter einem Teil der Solarmodule wird eine landwirtschaftliche Parallelnutzung entstehen.
Zu Recht freut sich der sächsische Ministerpräsident Kretschmer bei der Eröffnung: „Wir sind mitten in der Transformation, weg von der Braunkohle, hin zu erneuerbaren Energien. Mit Signal Iduna, einem wirklich starken Partner, gelingen solche Investitionen. Wir wollen ein Industrieland bleiben und dafür brauchen wir die erneuerbaren Energien“.
Zwei technische Themen sind noch interessant zu betonen: Das ehemalige Braunkohlekraftwerk war an das Übertragungsnetz (Höchstspannungsnetz) angeschlossen. Was liegt also näher, als den 600 Megawatt Solarpark auch gleich an das Hochspannungsnetz anzuschließen und noch vorhandene Infrastruktur dafür zu nutzen?
Die Ingenieure haben noch eine weitere, sehr intelligente Chance ergriffen: Die Umrichter des Solarparks können rund um die Uhr Blindleistung erzeugen und damit das Stromnetz stabilisieren und Verluste reduzieren. Diese Funktion hatten früher die Stromgeneratoren des Kohlekraftwerkes.
Fazit: eine tolle Erfolgsgeschichte, die Nachahmer sucht – zum Beispiel an den stillgelegten Atomkraftwerken.
Bild: Petra Boeger, KI-generiert