Straßenlaterne als Ladestation: Zeitgemäße Innovation oder Zweckentfremdung?

Der Bedarf an öffentlich zugänglichen Ladestationen für E-Autos orientiert sich an der Entwicklung der privaten Ladeinfrastruktur. Entsprechend schwanken die Vorhersagen bis 2030 zwischen „nur“ 440.000 bis zu 843.000 öffentlichen Ladepunkten.

Bisher sind ca. 50.000 davon auf den Flächen in Deutschlands Städten und Kommunen verteilt. Es steht zu erwarten, dass ihre optische Präsenz bald zum vertrauten Bild dieser Städte gehört.

Nun bietet Shell, die das Erfinder-Start-up Ubitriyity übernommen hat, den Kommunen  eine interessante und bereits marktreife Lösung zu diesem Thema an: Das Laden von E-Autos an Laternen. In Großbritannien sind bereits 2700 solcher „Lade-Laternen“ und Straßenpoller im Einsatz.

Daran, dass die schnelle Verbreitung dieser Technik, die ohne zusätzliche Erdarbeiten auskommt, sich allzu schnell verbreitet, ist wieder einmal die Bürokratie in Deutschland schuld. So jedenfalls formuliert es Projektleiter Professor Johannes Stolz:

„Die Kommunen verwalten sich zu Tode. Die Geräte seien nicht standardisiert, die Verantwortlichkeiten unklar – diese und andere Einwände bremsen uns immer wieder aus“

Immerhin: Diejenigen, die kein E-Auto besitzen und Laternen bisher für etwas hielten, das Straßen beleuchtet, haben nun etwas länger Zeit, sich daran zu gewöhnen, dass Laternen nun auch Autos laden können und nicht nur ihre Parkplätze beleuchten.

Wenn künftig in den Innenstädten nur noch E-Autos an den Laternen parken dürfen, beschleunigt das die Mobilitätswende – vorausgesetzt die Stadtverwaltung ist mutig.

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