Die Bayerische Staatsregierung und sogar der Bund Naturschutz waren sich einig: Bis zum Jahr 2020 sollen 1500 Windräder in Bayern stehen. Schließlich wolle man seinen Teil zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen.
10 Jahre ist diese gemeinsame Willensbekundung jetzt alt, die im August 2012 veröffentlicht wurde. Auch stand in dem Papier, dass man „Offenland-Standorte“ gegenüber „Wald-Standorten“ bevorzugen und auf 800 Meter Abstand achten wolle.
So aber ging es dann weiter: Denn 2 Jahre später wurde diese Absicht erst einmal in die berühmte 10 H-Regelung umgewandelt: Das heißt, der Abstand zur nächsten Wohnanlage muss seitdem mindestens 10mal so groß sein wie die Höhe des Windrades. Die sind aber meist höher als 120 Meter…Dazu passt vielleicht das nebenstehende Bild:
Auch aus der angestrebten Anzahl wurde nichts: Obwohl es bereits vor anderthalb Jahren 1500 solcher Windenergieanlagen geben sollte, sind es noch nicht einmal 1300, die Bayern bis heute vorweisen kann. Im Jahr 2021 wurden übrigens ganze sieben Anlagen auf- und eine abgebaut.
Um die Planung und damit die Nutzung von Windenergieanlagen zu erleichtern, stellt ganz aktuell die Staatsregierung den Bayerischen Windatlas zur Verfügung: „Die Windenergie ist ein zentraler und unverzichtbarer Baustein der Energiewende und punktet insbesondere mit einer hohen Flächennutzungseffizienz sowie der tages- und jahreszeitunabhängigen Verfügbarkeit. Dies macht die Windenergie gerade im Zusammenspiel mit dem Ausbau der Sonnenenergie so wertvoll.“
Bleibt zu hoffen, dass Bayern unter den Bundesländern zumindest beim Photovoltaik-Ausbau auf Freiflächen weiterhin ganz vorne mitspielt. Auch die Abschaffung der bisherigen Hürden des EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) dürfte den zuletzt deutlichen Einbruch privater Dachanlagen wieder beflügeln.
Wesentlich länger dürfte es für die Staatsregierung allerdings bei der Photovoltaik auf ihren eigenen Gebäuden dauern: Nur 340 Dachanlegen ihrer circa 9000 Gebäude sind dort installiert. Als Vorbild ist sie daher wohl kaum geeignet.
Bildquelle ZDF