100 Prozent-Versorgung mit Erneuerbaren Energien in Deutschland möglich – trotz Verdopplung des Stromverbrauchs

Das deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat in einer aktuellen Analyse aufgezeigt, dass sich Deutschland mit Erneuerbaren Energien zu 100 Prozent selbst versorgen kann.

„Das Ausbautempo muss stark gesteigert werden, sowohl bei der Windenergie als auch bei der Solarenergie. Für eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien müssen wir die Rahmenbedingungen für alle Sektoren schaffen, nicht nur für Strom, sondern auch für Wärme und Mobilität. Dann könnte es sehr schnell gehen“, so formuliert Claudia Kemfert die Kernaussage der Studie.

Heute basiert unsere Energieversorgung zu 80% auf fossilen Kraft- und Brennstoffen. Bis auf die Braunkohle werden diese Energieträger importiert – mit allen geopolitischen Konsequenzen, wie wir das täglich in den Nachrichten verfolgen können.

Hier die Zusammenfassung der Studie, in der auch sehr schön die Schlüsselrolle von Wasserstoff deutlich wird:

„Angesichts ambitionierter Klimaschutzziele und weiterer energie- und industriepolitischer Ziele wie dem Atomausstieg läuft die Energiewende in Deutschland auf eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien hinaus. Dieser Wochenbericht beschreibt erstmals Szenarien für eine zu 100 Prozent durch erneuerbare Energien gedeckte Versorgung in Deutschland im europäischen Kontext und zeigt, dass eine solche möglich und realistisch ist. Auch europaweit würden dann keine fossilen Energieträger oder Kernkraft mehr verwendet werden. Angesichts der verfügbaren Potenziale kann demnach nicht nur die Stromnachfrage, sondern die gesamte Energienachfrage hierzulande mit erneuerbaren Energien gesichert werden. Durch Elektrifizierung und Sektorenkopp- lung kommt es zu einem Anstieg der Stromnachfrage auf rund 1 200 Terawattstunden. Dies entspricht einer Verdopplung gegenüber dem Status quo. Gleichzeitig gibt es aber auch erhebliche Effizienzsteigerungen im Verkehrs- und im Wärmesektor. Durch die Berücksichtigung von Netzausbaukosten würden lastnahe Erzeugungsstrukturen im Vergleich zu heute gestärkt werden. Trotz stärker dezentraler Erzeugungs- und Speicherstrukturen bliebe die Einbindung in das europäische Stromnetz ein Garant für die Versorgungssicherheit. Die Perspektive einer Vollversorgung mit Erneuerbaren muss in die Planung des gesamten Energiesystems einbezogen werden, unter anderem durch 100-Prozent-Erneuerbare-Szenarien in der deutschen und europäischen Netzplanung“.

Bild: DIW Studie

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