Die deutschlandweiten Bauernproteste zeigen auf, dass das langjährige Zusammenspiel zwischen diesem Berufsstand, seiner unterschiedlichen Interessensgruppen, der Politik und dem Einfluss bisher erfolgreicher Lobbygruppen irgendwann auch nicht mehr funktionieren kann. Sie machen uns auf der einen Seite zwar bewußt, welch wichtige Rolle die Landwirtschaft für uns alle spielt. Sie könnten andererseits aber auch für manche Bauern der richtige Zeitpunkt sein, um grundsätzlich über ihre Arbeit und ggf. auch neue Schwerpunkte nachzudenken.
Einer davon könnte z.B. der Einsatz von Agri-Photovoltaik-Anlagen (Agri-PV) sein. Sie nämlich bieten gleichzeitig die Möglichkeit, sowohl Tradition als auch Innovation sinnvoll miteinander zu verbinden.
Der Vorteil: Nicht nur optisch wäre die Kombination von Schutz (z.B. gegen Hagel), Abwechslung (im Boden mal Obst, dann Gemüse oder Weizen) und Deckung des Strombedarfs für viele ein Gewinn. Und ihr Einsatz wäre im Vergleich zu den sogenannten „Energiepflanzen“ – allen voran dem Mais – um ein Vielfaches effizienter. Fachleute haben errechnet, dass der Flächenbedarf für Mais (für Biogas) im Vergleich zu einer Photovoltaik etwa 50-mal größer ist um die gleiche Menge an Strom zu gewinnen. So können Biobauern nicht nur Eier, Obst und Gemüse verkaufen oder auch selbst essen, sondern auch noch den Solarstrom als Einnahmequelle nutzen. Optional sind auch die Pachterträge für Photovoltaik-Anlagen attraktiv.
Mit einer solchen, weithin sichtbaren Agri-PV-Anlage können die Betreiber ein klares Zeichen für ihren Beitrag zum Klimaschutz und für die Umwelt setzen, das ihnen vermutlich (noch) mehr Sympathien einbringen dürfte als lange Staus hinter ihren mächtigen Traktoren.
Foto: AgroSolar Europe