Der Bericht in der Bürgerzeitung zu Wasserstoff
im Gasnetz der Lindauer Stadtwerke ist sehr informativ und hilfreich, um die erforderlichen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Energiewende nachvollziehen und umsetzen zu können.
Nimmt man das im Mai novellierte Klimaschutzgesetz der Bundesregierung zur Hand, dann kann man die dort verbindlich vereinbarten Ziele auch auf die Gasversorgung in Lindau übertragen. Danach muss sich der Erdgas-Verbrauch in den nächsten 8 Jahren – bis 2030 – halbieren (was dann natürlich auch für den Umsatz mit Erdgas gilt). Und für Lindau und die angestrebte Klimaneutralität im Jahr 2035 gilt: Der Verbrauch dieses Gases muss in den fünf nachfolgenden Jahren auf Null sinken.
Daraus lassen sich mehrere Maßnahmen ableiten. Eine davon wäre zum Beispiel, das Erdgas in dieser Zeit vermehrt durch Wasserstoff zu ersetzen. Oder die bisherigen Erdgas-Verbraucher aktiv zu informieren und ihnen zu raten, so weit als möglich auf Wärmepumpen umzusteigen. Auch ein Mix aus beiden ist denkbar.
Ähnliches gilt auch für die Tankstellen, die bis 2030 ihren Absatz an Benzin und Diesel halbieren müssen. Dann müssten sie nämlich sowohl Strom als auch Wasserstoff zum Tanken anbieten. Bis der geplante Transport des grünen Wasserstoffes bis zu den Abnehmern auch im nationalen und internationalen Erdgasnetz möglich ist, sollte man einen so weit als möglich regionalen Bezug von Wasserstoff anstreben. Dazu gehören zum Beispiel die Elektrolyseanlagen, wie sie in Kempten geplant sind. Unabhängig davon ist auch ein deutlicher Ausbau der Photovoltaik nötig, um auch genügend grünen Strom für die Erzeugung von Wasserstoff zu haben.
28.08.21 Lindauer Bürgerzeitung
Photo: NOW