Steigende Gas- und Strompreise und immer lauter werdende Warnungen der Klimaforscher bestimmen die aktuellen Schlagzeilen. Was tun?
Die Börsenpreise für Erdgas haben sich in den letzten 12 Monaten fast verdreifacht. Woher kommt das? Deutlich mehr als die Hälfte unseres Erdgases kommt aus Russland – Tendenz stark steigend. Präsident Putin hat diese Abhängigkeit ganz bewußt herbeigeführt. Auch der mehr als 10 Jahre andauernde Krieg in Syrien mit unendlich vielen Toten und Flüchtlingen gehört zu den schlimmen Folgen dieser Strategie. Jetzt, wo die Gasspeicher noch halbleer sind und der Winter bevorsteht, kann Russland seine Macht ausspielen. Mit dem Erdgaspreis steigen auch die Strompreise. In den sonnenarmen Wintermonaten brauchen wir zunehmend Erdgas für die Stromversorgung. Die deutsche Strategie auf LNG (verflüssigtes Erdgas) aus den USA oder der arabischen Halbinsel zu setzen ist nicht aufgegangen. Der Wettbewerb um diesen Energieträger ist sehr groß. Was tun?
Die CO2 Preise für fossile Kraftstoffe steigen deutlich und verteuern ebenfalls Strom und Kraftstoffe. Diese Maßnahme ist aus Sicht des Klimaschutzes sehr wichtig. Aber gleichzeitig keine Maßnahmen für den Ausbau der Strom- und Kraftstofferzeugung zu ergreifen, ist grob fahrlässig. Was tun?
Klimawandel beherrscht nicht nur den Wahlkampf. Die Warnungen der Experten werden immer lauter. Diplomatische Zurückhaltung in den öffentlichen Aussagen war gestern. Das 1,5° Ziel wurde in Deutschland bereits überschritten. Was tun?
Sehr schnell in den massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien investieren ist die ganz entscheidende Maßnahme und senkt auch die Strompreise. Für unsere Region bedeutet das: Photovoltaik möglichst auf jedes Dach, so schnell als möglich.
Da bleibt nur zu hoffen, dass wir auch Handwerker finden, die Zeit dafür haben, und dass China die Produktion von Solarzellen schnell genug hochfährt. Denn auch in China wächst der Bedarf an Photovoltaik rasant. In den letzten 10 Jahren hat die Bundesregierung es geschafft, die einmal sehr erfolgreiche deutsche PV-Industrie platt zu machen und damit gleichzeitig mehrere hundert Tausend Arbeitsplätze zu vernichten.
Da bleibt nur der Wunsch, dass die neue Bundesregierung auf das hört, was die Experten schon seit vielen Jahren fordern und aufgeschrieben haben. Die Technologien und Konzepte sind alle da und müssen nicht erst erfunden werden. Das muntere Treiben der Lobbyisten, die versuchen, mit den Technologien des letzten und vorletzten Jahrhunderts noch möglichst viel Geld zu verdienen, hilft nicht, um unser Land zukunftsfähig zu machen. Das beliebte Aussitzen und die vielen, inhaltsfreien Schönwetterreden vieler Politiker helfen nicht mehr weiter.