Die Energie- und Mobilitätswende kostet Geld, so die Aussage vieler Politiker – wir müssen ja schließlich das Klima retten!
Ist das wirklich alles so teuer oder geht es auch besser?
Die Schlagzeilen sind voll von Berichten zu den hohen Kosten für den Austausch der Heizung oder die hohen Preise für E-Fahrzeuge. Das soll hier nicht auch noch weiter diskutiert werden. Deshalb nur so viel: die hohen Kosten kommen primär daher, dass die hohe (künstlich erzeugte) Nachfrage das Angebot weit übersteigt und damit die Preise durch die Decke gehen – das gehört zum Einmaleins der Volkswirtschaftslehre. Wichtig zu wissen: Grundsätzlich fallen die Kosten und damit auch die Preise von Produkten mit der Zahl an produzierten Einheiten: Hohe Stückzahlen = niedrige Kosten! Auch die asiatischen Hersteller werden dafür sorgen, dass diese Zukunftstechnologien schnell billiger werden
Es gibt aber noch viele andere Aspekte zu den Kosten der Energiewende, die besonders hoch werden, wenn man es falsch macht – dazu gehören auch die oben genannten Verbote, die gerne zu Verwerfungen im Markt führen
Wer eine eigen Photovoltaik-Anlage besitzt, weiß wie billig Strom sein kann. Aktuell liegen die Kosten für den Strom vom Dach bei etwa 8 ct pro Kilowattstunde. Damit kann man etwa 40 Prozent des Eigenbedarfs abdecken. Eine Batterie, um den eigenen Strom auch nachts nutzen zu können, kostet nochmals etwa 10 ct pro Kilowattstunde. Damit erhöht sich der Eigenverbrauch auf etwa 70 Prozent. Das ist immer noch weit weg von den mehr als 40 ct, die man bezahlen muss, wenn der Energieversorger den Strom liefert.
Wie kommen die hohen Strompreise zustande?
Beim Blick auf die Grafik unten fällt als erstes auf, dass Mehrwertsteuer und Konzessionsabgaben mit den Strompreisen kräftig mitsteigen – Finanzminister und Kämmerer freuen sich. Die EEG-Umlage ist zum Glück weggefallen und wird richtigerweise aus den Einnahmen der CO2-Steuern bezahlt. Die sind aber auch Teil der deutlich gestiegenen Beschaffungskosten (fossile Kraftwerke), also sind sie versteckt teilweise doch wieder dabei. Auch die Netzentgelte sind massiv angestiegen. Dahinter verbergen sich die Kosten für den Netzausbau, aber auch für das Abschalten von Windkraftanlagen und zunehmend auch von Photovoltaikanlagen. Dieser Kostenblock wird nach den Plänen der Netzbetreiber und Bundesnetzagentur deutlich weiter steigen. Das Problem: Bis heute wird viel zu wenig in dezentrale Speicherlösungen (Batterien und Wasserstoff) investiert.
Hinter dem größten Anteil „Beschaffung und Vertrieb“ steckt vor allem das Ende des billigen russischen Erdgases, auf das sich bislang alle verlassen hatten. Heute dominieren hohe Gewinne der Erdgas-Produzenten und -Händler, der Kraftwerksbetreiber und der geringe Wirkungsgrad der Gasturbinen zur Stromerzeugung den Preis. Mit steigender Anzahl an Batterie-elektrischen Fahrzeugen und Wärmepumpen wird auch der Bedarf an Strom aus Erdgas steigen. Die Preisspirale dreht sich weiter nach oben und macht auch der Wirtschaft zu schaffen – Arbeitsplätze sind in Gefahr!
Subventionen, egal für wen und was, sind nur scheinbar hilfreich. Die treiben die Inflation aufgrund der immer höheren Staatsverschuldung und müssen über Steuern wieder eingetrieben werden. Am Schluss bezahlen immer wir alle die Rechnung.
Wie kann man es besser machen?
Zunächst sollten alle Verantwortlichen versuchen, das Energiesystem der Zukunft zu verstehen. Die unendliche Anzahl an Regelwerken verhindert derzeit kostengünstige Lösungen für die Energiewende. Statt riesige Summen für den Netzausbau auszugeben, sollten dezentrale Lösungen zum Speichern von überschüssigem Strom (Batterien und Wasserstoff) ermöglicht werden. Auch der Transport von Energie in Form von Wasserstoff über das bestehende Erdgasnetz ist sehr viel kostengünstiger als der Ausbau der Stromleitung. Der Import von Wasserstoff und auch flüssigen Energieträgern wie Methanol, beendet das Monopol von Erdgas und führt zu niedrigeren Preisen. Mieter sollten die gleichen Chancen für kostengünstigen PV-Strom haben wie Hausbesitzer. Der Ausbau der E-Mobilität und moderner Heizungstechnologien sollte sauber durchdacht und nicht mit der Brechstange bei maximalen Kosten und minimaler Wirkung durchgeboxt werden, denn
es geht auch anders!