Greenwashing (wörtlich „grünwaschen“, übertragen: „sich ein grünes Mäntelchen umhängen“) ist laut Wikipedia eine kritische Bezeichnung für Public-Relation-Methoden (Werbung), die darauf zielen, einem Unternehmen in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image zu verleihen, ohne dass es dafür eine hinreichende Grundlage gibt. Der Begriff spielt auf grün als Symbol für Natur und Umweltschutz und Waschen im Sinne von Geldwäsche oder sich reinwaschen an.
Jeden Tag begegnen wir, sei es im Supermarkt oder in der Werbung, fast unendlich oft diesen unlauteren Praktiken. Sie scheinen auch ziemlich gut zu wirken, sonst würden die Unternehmen nicht Milliarden für Greenwashing ausgeben.
Eine längst überfällige Richtlinie soll diesem Handeln bald eine Ende bereiten. Laut Handelsblatt kann diese irreführende Werbung für Unternehmen bald sehr teuer werden:
„Die Auswirkungen sind von der Dimension vergleichbar mit denen des Dieselskandals“, warnt Christoph J. Crützen, Partner der Kanzlei Mayer Brown in Düsseldorf. „Künftig könnte für jede irreführende Werbeaussage ein empfindlich hohes Bußgeld drohen.“
Ein besonders kurioses Beispiel bietet der Lindauer Stadtbus. Da hat ein über-kreativer Zeitgenosse offensichtlich nicht so recht gewußt, was denn der Citaro-Hybrid von Mercedes wirklich kann. „Tschüss Dezibel“ ist so ein Spruch, den man auf dem Bus findet, der suggeriert, dass der Bus leise sei. Jeder der nicht vollkommen taub ist, wird sofort bemerken, dass in diesem Bus der Diesel-Motor, genauso wie bei allen Bussen, ständig und kräftig dröhnt. Nicht einmal beim Halten schaltet er aus, wie es bei vielen Hybrid-PKW der Fall ist.
„Adieu Tankstelle“ lässt vermuten, dass der Bus keinen Diesel-Kraftstoff mehr braucht. Das ist bei weitem nicht der Fall. Vermutlich ist der Minderverbrauch dieser Hybrid-Variante kaum feststellbar.
Bemerkenswert ist, dass sich seit Jahren niemand an diesem besonders kräftigen Greenwashing stört, das jeder mit etwas gesundem Menschenverstand sofort als solches erkennt – weder die Bürger noch die Verantwortlichen. Spätestens wenn bald hohe Geldstrafen drohen wird sich das ändern.
Eine gute Möglichkeit wäre der längst überfällige Wechsel auf emissionsfreie Antriebe in unserer Stadt, die schon in 12 Jahren zu 100 Prozent klimaneutral sein will.
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