Im professionell ausgestatteten „Hybrid Space Laichingen“ fand am 27.Juli eine hochinteressante Online-Veranstaltung zum Thema „Denkanstöße für unseren ländlichen Raum“ statt. Mit Beiträgen des gut informierten Landrates Heiner Scheffold (Alb-Donau.Kreis), den beiden Professoren und H2-Spezialisten Werner Tillmetz und Markus Hölzle (seinem Nachfolger im ZSW Ulm) und Ida Stanglmayr, Expertin für synthetische Kraftstoff der Landesagentur e-mobil-bw ging es dabei um das Thema
Wasserstoff – Emissionsfreier Kraftstoff mit Zukunft?
In ihren Ausführungen betonten alle Beteiligten die Vorteile der guten Speichermöglichkeit von Wasserstoff und auch den möglichen Transport innerhalb Deutschlands, aber auch Europas mit den vielen vorhandenen Erdgaspipelines. Dabei gehen die Referenten davon aus, dass Deutschland auch grünen Wasserstoff aus Ländern mit viel Sonne und Wind importieren wird.
Dass überschüssiger Wind-Strom in Deutschland vor allem von den norddeutschen Küstenländern kommt, nahm Prof. Hölzle zum Anlass, um auf die künftige „Rollenverteilung“ beim Thema Wasserstoff hinzuweisen. NRW sieht er als Taktgeber für den industriellen H2-Einsatz (Stahl, Chemie) in der Mitte unseres Landes, listet aber gleichzeitig auch die „Pfunde“ auf, mit denen Baden-Württemberg punkten kann; dazu gehören die „vielen und vielfältigen Brennstoffzellen-Aktivitäten“, etwa Systeme für Fahrzeuge, an denen u.a. Daimler, Bosch, Iveco oder Audi arbeiten; oder die H2-Tanks und Betankunssysteme und natürlich die herausragende Brennstoffzellen-Forschung.
Unter der Bezeichnung „Hy-Five! Wasserstoff“ (Fahrzeuge, Industrie, Verteilung, Erzeugung) plant der Alb-Donau-Kreis gemeinsam mit den benachbarten Landkreisen eine Modellregion Wasserstoff in Baden-Württemberg. Strategisch entwickelt Hölzle eine Hauptverkehrslinie, die weitgehend entlang der Städte an der A8 verläuft und an der sich die Aktivitäten entfalten können. Nebenbei sei erwähnt, dass zu dieser süddeutschen H2-Magistrale natürlich auch Bayern gehört.
Aber letztlich war ihm und den anderen Teilnehmern auch in der anschließenden Diskussion und den Schlussworten klar: Erfolg können all diese Aktivitäten und Pläne nur haben, wenn
- die Politik ernsthaft mitspielt und
- sich möglichst viele Akteure – siehe Schweiz! – miteinander vernetzen.