Erinnerungen an 2022

JANUAR 

 

Im Januar 2022 steht fest: Lindau bekommt doch keine Elektrobusse. Kurz vor Weihnachten wurde der vor einem Jahr gefasste Beschluss von Stadtrat und Aufsichtsrat wieder aufgehoben: Stattdessen werden wieder neue Dieselbusse angeschafft. Die als Hybrid „grün gewaschenen“ Fahrzeuge fahren ganz im Gegensatz zur Werbung weiterhin mit fossilem Kraftstoff und tuckern alles andere als leise durch die engen Gassen der Altstadt. Die unendlichen Diskussionen zur Mobilität der Zukunft sind das einzig Nachhaltige in der Inselstadt.

Im Januar beginnen unsere ersten Gespräche mit den Organisatoren von H2Mobility zur geplanten „Woche des Wasserstoffs“ im Sommer. Unsere Idee, die Veranstaltung mit der Tagung der Nobelpreisträger zu koppeln, kommt gut an.

Februar

Der nichtkommerzielle Radiosender  RADIO FREE FM in Ulm hatte uns zu einem zweiten, 90 minütigem Interview eingeladen. Im Dezember hatten wir über die Aktivitäten von h2connect berichtet. Dieses Mal ging es in einem kurzweiligen Gespräch mit Redakteur Michael Troost um die Mobilitätswende.

Eine weitere Frage trieb uns schon lange um:  Wie sieht es bei den vielen Schiffen am See  mit klimafreundlichen Antrieben aus? Ein erstes Gespräch mit der Chefin von Ultramarin war sehr hilfreich, aber auch ernüchternd: Das wird noch ein sehr weiter Weg, bis die Motorboote sich von fossilen Kraftstoffen verabschieden.  

MÄRZ

Die IHK Schwaben hat ein Wasserstoff-Netzwerk gegründet und uns eingeladen, über unsere Aktivitäten und Erfahrungen zu berichten. Wir wurden Mitglied im Netzwerk, und viele weitere gemeinsame Aktivitäten sollten folgen.

Das Fürstentum Liechtenstein gehört auch zur Bodenseeregion,  und wir konnten erste Kontakte knüpfen. In Schaan präsentierten wir unsere Aktivitäten und diskutierten mit  renommierten Gästen die Rolle von Wasserstoff in der Energieversorgung der Zukunft.

 

Die Vorbereitungen für die Anfang Juli geplante  „Woche des Wasserstoffs“ wurden intensiver. Das Kino „Parktheater“ auf der Insel erwies sich als attraktiver Veranstaltungsort  für das geplante Netzwerktreffen und Symposium.

 

 

 

APRIL

Im Projekt HyAllgäu hatten sich 2021 Kempten und Wilpoldsried als interessante Standorte für die Produktion von Wasserstoff positioniert. Es mangelte aber noch an Abnehmern. In einem Nachfolgeprojekt, das vom Landkreis Lindau koordiniert wird, sollten potentielle Nutzer wie die Busse im Regionalverkehr, Spediteure oder Schiffe der Bodenseeflotte im Detail analysiert werden. Lindau bekam den Zuschlag für das Projekt: Wir warten gespannt auf die Ergebnisse Anfang 2023.

Der Bayerische Rundfunk porträtierte die Firma Obrist mit ihrer Technologie zum CO2-negativem Fahren. Die Filmaufnahmen und Gespräche mit dem Journalisten Arnowski haben viel Spaß gemacht.

 

MAI

Die Wiederbelebung des historischen Wankel-Forschungszentrums in Lindau war ein Höhepunkt für die Region. Die High-Tech-Firma Obrist aus Lustenau freute sich mit sehr prominenten Gästen über die Einweihung ihres neuen Forschungszentrums. Prominentester Redner war Porschevorstand und Ex-Lindauer Michael Steiner.

Der Mai war geprägt von vielen Gesprächen zur klimafreundlichen Mobilität mit renommierten Akteuren aus der Region. Dazu gehören der Vorarlberger Verein für Nachhaltigkeit „Moll des goht„, der Wohnmobil-Hersteller Dethleffs aus Isny, die Firma JT-Elektronik aus Lindau, die Grünen aus dem Landkreis Lindau und die Teilnahme an der Rotarier-Konferenz in Lindau.

 

JUNI

Im Juni liefen die Vorbereitungen für die gemeinsame Veranstaltung mit den Nobelpreisträgern und unser Netzwerktreffen auf Hochtouren. Auf dem Therese- von Bayern Platz sollte es eine eindrucksvolle Ausstellung an emissionsfreien Fahrzeugen geben.

Die gemeinnützige Toyota Mobility Foundation war Gastgeber einer eindrucksvollen Partner-Veranstaltung der Nobelpreisträger, die wir als h2connect.eco koordinieren durften. Toyota Forschungschef Nobby Yoga hielt einen beeindruckenden Vortrag zu den Mobilitätsthemen der Zukunft. Werner Tillmetz leitete die Podiumsdiskussion mit Nobelpreisträger Hartmut Michel und vielen begeisterten jungen Forschern aus aller Welt (siehe Bildergalerie).

Die IHK Konstanz hatte uns am 29.Juni noch zu einem Vortrag auf ihrer Wasserstoff-Tagung im historischen Konzil am Hafen von Konstanz eingeladen – unser Bodensee-Netzwerk lebt.

JULI

Endlich: Am 1.Juli – kurz vor Ende der Nobelpreisträgertagung – beginnt der öffentliche Teil der Woche des Wasserstoffs Süd. Der Tag war bestimmt von spannenden Vorträgen inclusive Podiumsdiskussion mit den wichtigsten Akteuren der Branche im bestens geeigneten Parktheater (einziges Kino in Lindau), der gut besuchten Ausstellung auf dem Therese-von-Bayern Platz (u.a. mit E- und H2-PKW und LKW) und einer Menge Begegnungen zwischen den etwa 120 Teilnehmern und Besuchern. Entscheidend für gutes Netzwerken: Das ganztägige Catering im Lindo, von dem alle schwärmten.

Nur 3 Wochen später ging es für uns mit dem 50-Jahr-Jubiläum der IBK weiter, dessen Organisation mit Impulsvortrag und Podiumsdiskussion weitgehend in den Händen von h2connect lag. Der Staatsempfang des bayerischen Staatsministerium für die 150 Gäste bot Gelegenheit, um neue Pläne für die emissionsfreie Mobilität zu schmieden.

AUGUST

Hitzerekorde und Dürren beeinflussen ganze Ökosysteme, Lieferketten und nicht zuletzt unsere Gesundheit. Wir nutzen trotzdem die Zeit für Nachbesprechungen zur „Woche des Wasserstoffs Süd“ und der Zusammenarbeit mit der Nobelpreisträgertagung (im Bild: Nikolaus Turner von der Tagungsleitung mit Werner Tillmetz). Die Oberbürgermeisterin von Lindau war begeistert von unseren vielen, erfolgreichen Veranstaltungen und möchte gerne das Thema High-Tech am See weiter ausbauen.

September

Auf Einladung von MdL Eric Beißwenger (CSU) nimmt Werner Tillmetz in den Gebäuden des Maximilianeum in München an der Arbeitskreissitzung Sitzung  Klima und Umwelt teil.  Die Diskussion zu Wasserstoff als Brücke zwischen der stark schwankenden Erzeugung von grünem Strom und dessen Nutzung war für alle Beteiligten sehr erkenntnisreich.

Die Fachjournalistin  Monika Rößiger veröffentlichte ihr sehr lesenswertes Buch „Wasserstoffwende“. In einer Videokonferenz mit der Autorin hatten wir die Gelegenheit, mit ihr ausführlich über die Rolle von Wasserstoff in der Zukunft zu diskutieren.

 

Oktober

Die Veranstaltung des Vereins für Nachhaltigkeit TUN. in Dornbirn mit hochkarätigen und prominenten Persönlichkeiten hat uns stark beeindruckt: Sie hat sehr schön gezeigt, was eine Kooperation starker Familien-Unternehmer aus der Region bewirken kann. Zusammen mit Politik und Gesellschaft übernimmt der Verein Verantwortung für den schnellen Wandel hin zu einem klimaneutralen Vorarlberg.

Viele Erwartungen und Hoffnungen setzt man im Umland auch auf das Projekt H2- Allgäu-Bodensee, um das Thema Wasserstoff voranzubringen, insbesondere auch im ÖPNV und der Schifffahrt. Wir waren zum Projekttreffen, das auf dem Schiff „Graf Zeppelin“ in Friedrichshafen stattfand, eingeladen und hatten die Chancen zum Mitdiskutieren ausgiebig genutzt.

 

November

Dornbirn ist auch eine bekannte Messestadt. Die W3-Fair Convention, eine Netzwerkmesse für Optik, Elektronik und Mechanik mit rund 150 regionalen und überregionalen Ausstellern, zeigt sehr eindrücklich die Qualitäten dieser High-Tech-Region am Bodensee.  Der umgebaute aFuel-Tesla der Firma Obrist im Eingangsbereich stand symbolisch für künftig neue Themen in der Region.  Zusammen mit Thorsten Rixmann (zweiter von links), dem Director Marketing & Communications, gab es interessante Gespräche und Begegnungen, um auch das Thema Mobilität der Zukunft noch stärker in der Region zu verankern.

Dezember

In Augsburg ist in den letzten Jahren ein sehr eindrucksvoller Innovationspark entstanden. Viele High-Tech-Konzerne forschen dort an Zukunftsthemen, unterstützt von renommierten Forschungsinstituten, die sich ebenfalls in der schwäbischen Hauptstadt angesiedelt haben. Am 14. Dezember fand die 1. Regionale Wasserstoffkonferenz mit 120 Teilnehmern statt, für die Werner Tillmetz den Impulsvortrag halten durfte. Wir hoffen, dass wir die Bodenseeregion künftig stärker mit den Aktivitäten in Augsburg vernetzen können.

Diese Aufzählung  stellt natürlich nur einen Teil unserer verschiedenen (und ehrenamtlichen) Aktivitäten dar. Parallel dazu haben wir uns in den beiden letzten Jahren um die Erstellung unserer mittlerweile fast 500 wöchentlichen Blogbeiträge gekümmert, die jeweils am Freitag auch als Newsletter verschickt werden und sich großer Beliebtheit erfreuen.

Dass wir sie immer wieder auch mit Zeichnungen und Cartoons von Uta Weik ergänzen, scheint laut unserer Umfrage den meisten von Ihnen zu gefallen.                                                                                                                                      

 

So bleibt uns am Ende dieser kleinen Rückschau nur, Ihnen und uns ein gelingendes und gesundes Jahr 2023 zu wünschen. Wir alle wissen nicht, was es uns alles bringen wird. Wir wollen auf alle Fälle eine klimafreundliche und emissionsfreie Bodenseeregion aktiv gestalten und freuen uns über tatkräftige Unterstützung.

Die bayerische Europaministerin Melanie Huml

Der Freistaat Bayern, der 2023 den Vorsitz der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) übernimmt, hat unseren Vorschlag zur Erstellung einer Studie zur emissionsfreien Schifffahrt auf dem Bodensee aufgegriffen. Oder wie es Bayerns Europaministerin Melanie Huml in einer Pressemitteilung an Silvester formuliert hat: „Ein Ziel meiner Arbeit als IBK-Vorsitzende wird es sein, eine emissionsfreie Schifffahrt auf dem Bodensee auf den Weg zu bringen“  (Foto: h2connect.eco) – das ist doch ein guter Start in das Neue Jahr!

 

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1 Kommentar zu „Erinnerungen an 2022“

  1. Sehr geehrte Macher*innen dieser wertvollen Informationen!

    Vielen, vielen Dank für das ehrenamtliche Engagement!
    Für 2023 viele positiven Ideen/Gedanken und Optimismus auf dem langen Pfad der „Decarbonisierung“ unserer vielfältigen Welt.

    Super, dass das dringende Thema im und aus dem 4-Länder-Eck um unseren Bodensee herum passiert!

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