Die südchinesische Großstadt Goangzhou – bei uns auch als Kanton bekannt – hat Ende Dezember 500 LKW mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb von Hyundai erhalten, wie electrive.com berichtet. Weitere 1.000 Fahrzeuge (Lieferfahrzeuge, Busse, Kehrmaschinen etc.) sollen folgen.
Die Fahrzeuge werden von einem gemeinsamen Unternehmen, das Hyundai mit zwei staatlichen, chinesischen Firmen gegründet hat, in Guangzhou produziert. Die Produktion startete Mitte letzten Jahres und ist auf 6.500 Fahrzeuge pro Jahr ausgelegt.
Mit dieser für China typischen Vorgehensweise stellt die Provinzregierung sicher, dass Arbeitsplätze und KnowHow der Zukunftstechnologien im Land bleiben. Analoges findet auch beim Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur statt. Durch das schnelle Hochfahren der Stückzahlen reduzieren sich die Kosten für die produzierten Antriebe und Fahrzeuge. Aufgrund dieser Vorgehensweise schaffen sich die Unternehmen internationale Wettbewerbsvorteile.
Wir sollten uns nicht wundern, wenn die Brennstoffzellen-Fahrzeuge künftig von Kanton aus nach Deutschland geliefert werden.
Bislang hatten die Schweizer mit ihren Aktivitäten rund um die Firma H2energy und deren Kooperationspartner (unter anderem Hyundai) die Nase vorne: Seit mehr als drei Jahren sind fast 50 LKW im Alltagseinsatz und haben viele Millionen an Kilometern Waren emissionsfrei durch die Schweiz transportiert. Aktuell sieht es so aus, dass China die Führung bei den Wasserstoff-Themen übernimmt – wie das schon bei der Photovoltaik, bei den Batterien und den E-Fahrzeugen der Fall war.
Warum haben wir nicht den Mut dazu?
Foto: Hyundai Xcient Wasserstoff LKW in St. Gallen