E-Fuels aus der einsamen chilenischen Pampa

Eine Geschichte, erzählt von Petra Boeger

Seit Tagen war sie mit ihrem ihrem Pferd in den endlosen Weiten der südchilenischen Pampa unterwegs. Das junges Cowgirl Constanza kontrollierte ihre Rinder- und Schafherden.

Es war heiß und ständig sehr windig, als sie schließlich für eine Rast in einer kleinen, einsam gelegenen Bar einkehrte. Sie setzte sich draußen in den Schatten und trank ein kühles Bier.
Am Horizont konnte sie Windräder, Tanks und Rohre sehen.
Zwei sonnenverbrannte Männer in Arbeitsanzügen setzten sich an den Nebentisch.
Sie war neugierig und fragte die Beiden, was sie denn hier draußen in der Pampa machen. Die Männer antworteten, dass sie Grünen Kraftstoff produzierten, da wo die Windräder, Tanks und Rohre standen, um ihre Autos zu Hause in Deutschland damit zu versorgen.
Constanza fand das cool und fragte neugierig, ob es denn teuer sei, diesen Kraftstoff hier in Chile herzustellen.
Einer der Männer antwortete, dass es sogar billiger sei als der Kraftstoff, den sie von den Saudis beziehen würden, sobald sie hier große Anlagen bauten. Dann sei es sogar billiger als das Bier, das Constanza gerade trank.

Constanza erwiderte daraufhin, dass sie das für Chile großartig fände, da sie dann nicht nur Rindfleisch und Lithium, sondern auch Kraftstoff exportieren könnten.
Einer der Männer erklärte, dass in Deutschland gerade sehr heftig über die Herstellung von Grünem Kraftstoff oder e-Fuels diskutiert werde – wegen dem schlechten Wirkungsgrad. „Was bedeutet schlechter Wirkungsgrad?“ fragte Constanza. „Man braucht sehr viel Strom für die Herstellung“ erklärten die Männer.
Constanza lachte über so viel Unsinn und sagte, dass man hier das ganze Jahr sehr viel  Strom aus Wind erzeugen könnte, den hier sonst niemand braucht, solange es für den Kühlschrank mit dem Bier reicht.

Fröhlich kichernd verabschiedete sich Constanza von den netten Männern, stieg auf ihr Pferd und machte sich mit Wind im Rücken auf den Weg zu ihrer Rinderherde.

Bild: Uta Weik

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1 Kommentar zu „E-Fuels aus der einsamen chilenischen Pampa“

  1. So wird´s kommen. Decarbonisierung ist auch technologische Weiterentwicklung.
    Die Sonne und indirket damit auch Wind stellt jeden Tag 13 mal mehr an Energie zur Verfügung, als die „Menschheit“ auf diesem Planeten benötigt.
    Die „Ernte dieser Energiemengen“ wird immer leichter – mit einem Mix aus verschiedenen Technologien.

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