Klimafreundlich mit Beton?

Die beiden Schweizer Forscher, um die es hier geht, wissen natürlich, dass allein die Herstellung von Zement für acht Prozent des menschengemachten Kohlendioxid-Ausstoßes verantwortlich ist. Und dass 90 Prozent aller Materialen, die wir verwenden, eben Baustoffe sind. Das heißt: Nur Wasser wird weltweit häufiger genutzt als die Substanz Beton.

In dem lesenswerten Artikel, der von der Schwäbischen Zeitung am 20. April veröffentlicht wurde, wird das sehr anschaulich beschrieben: 13 Meter hoch wäre demnach die Betonschicht, wenn sie sich über ganz Berlin mit seinen fast 900 Quadratkilometern ergießen würde. Demnach eine Fläche, die fast 30 Kilometer lang und ebenso breit ist… 

Was also wäre die Lösung, die sich die Herren Pietro Lura und Mateusz Wyrzykowski von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa im schweizerischen Dübendorf ausgedacht haben? Kurz gesagt geht es dabei um einen momentan noch etwas teuren Zusatzstoff, der überwiegend aus Kohlenstoff besteht. Zusammen mit Pflanzenkohle, Zement und Wasser und den jetzt neu hinzugekommenen kleinen „Pellet-Kügelchen“ kann schließlich der benötige Beton gewonnen werden.Und dort bleibt  das Klimagas sicher eingeschlossen ohne dabei Gefahr zu laufen, in ein paar Jahrzehnten wieder das Kohlendioxid freizugeben.

Freilich ist es den Forschern ebenso klar, dass es noch besser wäre, das Kohlendioxyd direkt aus der Luft zu holen wie dies bei der immer häufiger angewandten „Direct Air Capture“-Methode der Fall ist. Und auch sie betonen am Ende die entscheidende Rolle des Wasserstoffs, der sich aus Methan gewinnen lässt:

„In Regionen mit sehr viel Sonnenstrahlung wie im Wüstengürtel, der sich vom Norden Afrikas bis nach Asien erstreckt, kann man mit Solarenergie Wasserstoff aus Wasser herstellen und damit das wieder eingefangene Kohlendioxid in Methan umwandeln, das der Hauptbestandteil von Erdgas ist. Dieses Methan lässt sich daher mit herkömmlichen Techniken nach Europa transportieren“.

Bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass irgendwann das CO2 direkt bei der Herstellung von Zement eingefangen werden kann… 

 

Bild: privat

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