Klimakatastrophen und das Dilemma der Medien

Kein Tag vergeht mehr ohne neue Hiobsbotschaften zu Klimakatastrophen: Hitzerekorde mit vielen Toten in Mekka oder in Indien, Überflutungen in China und am Wochenende verheerende Unwetter in der Schweiz. Unter anderem wurde die Autobahn A13, ein Teil der wichtigsten Transitstrecken über die Alpen – vom Bodensee über den San Bernadino an den Comersee – zerstört.

Eine bemerkenswerte Aussage in einem Bericht der Schwäbischen Zeitung zum Thema hat mich – wieder einmal – sehr nachdenklich gestimmt:

„In der Feriensaison stehen Reisenden auf dem Weg nach Italien oder anderen mediterranen Destinationen nervenaufreibende Wartezeiten bevor.“

Wie bei allen Berichten aus der Heimat, wird die „Opferrolle“ der Bürger stark betont. Bei den Berichten zu den sehr viel dramatischeren Ereignisse aus dem Ausland, wie z.B. in China, Indien oder Saudi-Arabien, sind solche Töne nur selten zu hören.

Noch bemerkenswerter zu all diesen Berichten – wie auch in den vielen exzellenten Reportagen zu schmelzenden Gletschern oder Ernteausfällen – ist das, was nicht drin steht.

Was wird da verschwiegen?

In den meisten Berichten wird ganz abstrakt der Klimawandel als der Schuldiger an den vielen Katastrophen identifiziert.

Aber wer ist der Klimawandel?

Das ist doch das mit dem CO2 – oder?

Woher kommen denn die immer weiter steigenden CO2-Emissionen?

Ganz einfach vom Verbrennen von Benzin, Diesel, Kerosin oder Erdgas!

Und wer verbrennt Benzin, Diesel, Kerosin oder Erdgas?

Wir, die Autofahrer, oder wir die Konsumenten von billigen Produkten aus der ganzen Welt, die per Frachter und LKW vor die Haustüre oder in den Supermarkt geliefert werden. Wir, die um die halbe Welt jetten um über Kreuzfahrten historische Kulturstätten mit Menschenmassen zu überfluten, wir ……

Diese Täterrolle will natürlich niemand beim Frühstück in der Zeitung lesen oder am Abend in der Tagesschau hören. Spätestens beim zweiten Mal wird das Abo gekündigt oder der Sender gewechselt. Journalisten und deren Chefs wissen das natürlich.

Ein weiteres Dilemma: Schauen Sie sich mal die Werbung an, mit denen die Medien den größten Teil ihres Einkommens erzielen. Welche Firma aus der Tourismus oder Autobranche wird noch Werbung in einem Umfeld schalten, das die Klimakatastrophen mit großen und schnellen Autos oder den berühmten touristischen Geheimtipps auf der anderen Seite der Welt verknüpft? Ein echtes Dilemma!

Zu guter Letzt noch ein Wort zur Politik: welcher Politiker wird seinen Wählern die Wahrheit über die Ursachen des Klimawandels zumuten, gerade in Zeiten, wenn Klimaleugner hoch im Kurs der Wähler stehen.

Wie lösen wir das Problem?

Vielleicht hilft  die traditionelle Weisheit, bevor es sehr, sehr schmerzhaft für uns alle wird:

Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung

 

Titelbild: Uta Weik

 

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1 Kommentar zu „Klimakatastrophen und das Dilemma der Medien“

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