Es stimmt: Weil es uns so umtreibt, belegt schon das gewählte Beitragsbild, dass es sich mindestens um den siebten Beitrag handelt, den wir diesem Thema widmen. Nämlich um den scheinbar beruhigenden Begriff „CO2-Zertifikat“ mit einem anderen zuammenbringen, der leider in den meisten Fällen dazugehört: „Greenwashing“. Selbst dann, wenn die Verkaufschancen – denn nur darum geht es im Grunde – als „Zertifizierter Gold-Standard“ erhöht werden sollen.
Aktueller Anlass ist für uns eine Dokumentation, die jetzt auf 3sat gezeigt wurde und die wir Ihnen sehr empfehlen möchten. Bereits ihr Titel
„Greenwashing. Wie läuft der Zertifikate-Handel?„
lässt erahnen, dass es sich in der Tat um ein ebenso lukratives wie fragwürdiges Geschäftsmodell handelt, über dessen aktuellen Erfolg man sich einfach ‚mal erkundigen möchte – wohlwissend, dass es viele Profiteure hervorgebracht hat, zu denen leider nur in den seltensten Fällen das Klima gehört. Und Bewohner der Gebiete, die für eine Zertifizierung geeignet erscheinen, erkennen mittlerweile, dass die neue Form der Ausbeutung böse Erinnerungen wachruft: „Die Kolonisierung kommt durch die Hintertür des Emissionshandels zurück.“ Und sie müssen mit ansehen, wie ihre Wälder trotz gegenteiliger Versprechungen gerodet, der traditionelle Fischfang oder die Ackernutzung verboten werden und vielen oftmals die Lebensgrundlage entzogen wird. Ihnen wird immer klarer: Viele Firmen, die sich für ihr Umland interessieren, interessieren sich nicht für das Klima. Sie kommen nach Afrika, Indonesien oder sonst wohin, um Profit zu machen. Auch weil sie wissen und sich darauf verlassen können, das niemand so genau hinschaut. Und dass bei Entscheidungen, die sich letztlich als falsch herausstellen, niemand zu finden sein wird, der dafür verantwortlich ist.
Was können wir tun?
Auf keinen Fall die eigenen CO2-Emissionen (z.B. bei der nächsten Flugreise) durch Zahlung von Geld kompensieren und Werbung mit „klimafreundlich“ oder „klimaneutral“ ignorieren.